gesieden,
V., unr. abl.
1.
›aufkochen, zu sieden beginnen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1; vgl.  1.

Belegblock:

Keil, Peter v. Ulm
161
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Wenn es denn gesüd, se nym es ab dem fewr vnd seih es durch ein tuch.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
15. Jh.
):
Es hungert und türst unser ieden, | Das essen wolt noch heut gesieden.
Rohland, Schäden S. 
412
.
2.
›etw. zum Sieden, Kochen bringen‹; auch ütr., dann: ›etw. (eine militärische Situation) ausführlich behandeln‹ ().
Wortbildungen:
gesiede
›Menge durch einmaliges Sieden hergestellten Salzes‹ (a. 1633).

Belegblock:

Adrian, Saelden Hort
8234
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
[Marta] diente in groser andaht, | wie mans dem herren wol erbutt | und dis gebriete, daz gesut.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Do Maria das [krut] gesod | Und umbe versuͦchen es zem munde bot, | Do was bitter und úbel gesmak.
Rohland, Schäden
412
.
3.
›(dem Bauch) guttun, (den Bauch) befriedigen‹.

Belegblock:

Fischer, Folz. Reimp.
30, 132
(
Nürnb.
um 1488
):
Wan als, das sie [Weib] bedarf im haus, | Das dregt der dibisch loter aus | Zum koch, zum wein, unter die jüden, | Das er dem pauch nur müg gesüden.