etwer,
Indefinitpron.;
vorwiegend im Wobd. auch
etwar
.
1.
›jemand, einer‹; zur Bezeichnung einer bestimmten, aber nicht genau identifizierten oder identifizierbaren Person.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Gegensätze:
1
 1.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
etteswer
[›jeder‹]
der da horet das sich got so sere geothmutich hat durch uns der mach vil lichte vallen in groze torheit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
du [Gebieter] sprichst wer hat mich geruͦrt? Vnd ihesus sprach. Mich hat etwer
[
Emser
1527 /
Luther
1545, Lk. 8, 46:
jemand
]
geruͦrt.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
keiner fuor fŭr Muntabant, der nŭt von stund an alles das verlur, so er hat, und wenn sich etwar widert, so ward er [...] ertödt.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
Darnach wan etwar heraußgieng, fragt man sy, wa sy hin wöllten gaun.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Wie er aber die mülle seins erachtens wol beschütt [...], do hat er etwarn vor der mülle rüefen hören.
Meisen u. a., J. Eck
37, 16
(
Ingolst.
1526
):
so mag ein e. ratt [...] wol abnemen, das etwar muß syn, der uber disen mißverstandt [...] entschaid anzeig.
2.
›irgendjemand, irgendeiner‹; zur Bezeichnung einer unbestimmten, beliebig denkbaren Person; speziell exemplarisch-generalisierend zur Determination von Bezugsgrößen, die als Repräsentanten, Stellvertreter für eine Gruppe, Klasse dienen, für die etwas (potentiell) in gleicher Weise Geltung hat; anschließbar an 1.
Häufig in Rechtstexten.
Bedeutungsverwandte:
(Zahladj.) 1.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
47, 5
(
thür.
,
1474
):
Hette abir frouwe Katherina [...] eygen gud addir legende gründe, dy ir von ettisweme ankomen [...], daz magk sy ane erbinloube nicht vorgebin.
Bächtold, H. Salat ([
Freiburg
]
1537
):
[Ich] Förcht ser, es verschluͦg sich etwer dahinden, | Der mich verriet und wurd ouch gfangen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Begreift man ainen oder ettwer der do vischt mit der hant [...], ist es tag, so ist er wandlvällig vj ß ij ₰.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
Urthail. So ain man- oder frauenpersohn oder etwer von irentwegen ain obiß vom paumb herab gewungen [...] ihren lust damit zu ersettigen, [...].
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
6, 36
(
tir.
,
1464
):
Ob aber etwer daran czweiflët in meiner verwandlung
[›Übersetzung‹],
der lës die selbigen lateinischen epistlen der vorgenanten selligen lërer.
Rennefahrt, Statut. Saanen ;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Siegel u. a., a. a. O. .