erwitschen,
V.;
in den Belegen mit gerundetem Stammvokal
erwütschen
; zu , ›sich mit einer schnellen Bewegung wohin bewegen‹; Verbalableitung zu wohl lautnachahmendem
wutsch, wütsch
(; vgl. auch ); vgl. .
– Halem.
1.
›etw. / jn. (mit einer schnellen, plötzlichen Bewegung) fassen, ergreifen, packen‹; ›etw. / jn. (oft: jn. an einem Körperteil) zu fassen bekommen‹; vereinzelt: ›etw. aufschnappen‹ (von Worten).
Bedeutungsverwandte:
 2,  1, ; vgl.  1.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den becher, die zange, gemeine worte
)
e., jm. die hand e., jn. bei dem bart, bei / mit der hand e
.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Er hat jm die hãd erwütscht vñ den streich Aufgehalten.
Gemeine wort erwütschen vnnd Aufzwacken.
Bey der hand Erwütschen / oder wider vmbhin ziehen. [...]. Die Zang Erwütsche͂ od’ fassen de͂ zan außzeziehen.
Lauater. Gespaͤnste
17r, 27
(
Zürich
1578
):
er wil das glaß od’ den baͤcher erwütschen / vnd gryfft darnebend.
Dwb, Neub.
8, 2318
;
2.
›e. P. habhaft werden; jn. (auf der Flucht) festnehmen, gefangen nehmen, schnappen‹; ›ein Tier fangen, erlegen‹;
vgl.  15.
Bedeutungsverwandte:
 2,  1; vgl.  2.

Belegblock:

Jörg, Salat. Reformationschr.
188, 16
(
halem.
,
1534
/
5
):
wand der gmein man ein schoͤnen vogel erwütscht han / so hat er ein hertzlosen grillen jmm cloben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Jm lauff Erwütschen vnd ergreyffen.
Einen Handhaben vnnd erwütschen / Gewaltige hand an einem legen.
3.
›jn. bei etw. Unrechtmäßigem, Unerwünschtem, bei einem Fehlverhalten antreffen, ertappen‹; anschließbar an 2;
zu  5.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Die dieben Erwütschen. [...]. Einen am eebruch Erwütschen. [...]. Einen an der thaat Erwütschen.