ersprengen,
V.
1.
›stürmisch losreiten‹; ›auf jn. zustürmen, losgehen‹; trans.: ›etw. (ein Pferd) gegen jn. anrennen lassen‹;
vgl.  3.
Fortsetzung höfischer Versepik des Mittelalters.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
sy trügen has | Dem fürsten all geliche. | Er sprengett werlichen | Ward gegen dem jungen ritter stoltz.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
280, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
da veindt gen veindt durch streit manlich ersprenget.
Weber, Füetrer. Poyt.
170, 1
(
moobd.
,
1478
/
84
):
HIe mit erspranngt der küene, | sam tet der helld Rŭelannd.
Ebd.
239, 1
:
Zway ors wurden ersprennget | zw samm mit scharffen sporen.
2.
›etw. forcieren, (auf sanfte Weise) erzwingen‹; als Ütr. zu 1 auffassbar.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6.

Belegblock:

Wolf, Gesetze Frankf.
116, 4
(
hess.
,
1406
):
wobii der underkeuffere nit ist, da sal man nit underkauff geben, iz were dan, das die underkeuffere [...] den kauff ersprenget oder das man die underkeuffere davon getrieben hette.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
85, 10
(
Venedig
1483
):
die liebe vnsers heren ihesu christi die in tzwangk zuͤ leyden als groß marter Durch in so ersprengt got aͤin wider liebe in dem menschen.