einreiten,
V., unr. abl.
›auf einem Reittier an einem Ort eintreffen, einziehen; sich reitend zu jm. begeben‹ (oft von festlich oder triumphal gestalteten Einzügen von Reitergruppen); vereinzelt ütr.;
zu  2.
Oft berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Syntagmen:
j
. (z. B.
der bischof / könig, der alte herre, heilige vater, die majestät
) [wo], [wie]
e
.,
j
. [wo] (z. B.
auf seinen hof, gegen Paris, in die herberge, zu Jerusalem / Rom
), [wie] (z. B.
arm / sieghaftiglich, als ein bischof, auf einem esel, mit über 700 pferden, mit grossen freuden, wie ein fürst
)
e., ein bild
(Subj.)
in die stube e
.; subst.:
das sieghafte einreiten
.
Wortbildungen:
einreiter
,
einreitung
,
einrit
1 ›das Einreiten‹; 2 ›Ort des Einreitens‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1534
):
Da spricht Christus: Jch wil arm einreiten, das man nicht meine, das man von mir hie reich werden solle.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
Also kamen sie in diesem Schloß an, zu dessen einritt sie viel Edelleut [...], so mit einander kurtzweilten, fanden.
Sachs (
Nürnb.
1540
):
Römischer königklicher mayestat Ferdinandi einreittung in deß h. reichs statt Nürnberg.
Ebd. (
1563
):
Nach dem gieng auch das pulfer an | [...] | Und thet ie lenger fester platzen. | Nach dem mit einem starcken knal | Sanct Görgen bild mit lautem hal | Einrit int stuben durch den ofen.
Dietrich. Summaria
27v, 29
(
Nürnb.
1578
):
ein Historia / wie der HERR Jesus [...] zu Jerusalem auff einem entlehenten Esel eingeritten sey.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sighafftigklich Eynreiten von waͤgē eins volcks dz er überwunden [...] hat. [...]. Ein sighafften Eynritt erlangen [...]. Sighaffter Eynreyter (der) Triumphator.
Sappler, H. Kaufringer
5, 349
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
der alt herr den jungen batt, | das er mit im ritte ein | in die herberge sein.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
[der von Renningen] bat die stat, daß man in ließ einreiten als ainen bischoff.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
kamen die marggrafen mit ob sibenhundert pferden eingeritten, vast wol gerusst.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Das ritter- und kriegspil, das sighaftig einreiten und -farn mit grossem pracht.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
119, 23
;
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 1, 2
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
92, 32
;
V. Anshelm. Berner Chron. ;
Grossmann, a. a. O. ;
Vgl. ferner s. v.  1,
1
 3.