eber,
der
;
–/-Ø
.
›unverschnittenes, männliches Zuchtschwein‹; auch: ›männliches Wildschwein, Keiler‹.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):
1
, ,  5, , ; vgl.  3, , , ,
1
, , .
Wortbildungen:
eberfasel
›Zuchteber‹ (a. 1655),
eberfleisch
(a. 1464),
ebergeld
›Geld zum Unterhalt des Gemeindeebers‹ (a. 1515),
eberschmalz
,
eberschwein
,
eberschweinen
,
eberschweinisch
›vom Wildschwein stammend‹,
eberschweinlein
›Frischling‹,
eberspies
›Spieß zur Eberjagd‹,
eberzan
›Hauer eines männlichen Schweins‹ (dazu bdv.: , , ; dazu phras.:
den eberzan blecken
›die Zähne zeigen‹).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Swer zuͦget oberswin oder ebere de wildem, der sol iegelichem de zehene abe sagen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
695, 3
(
preuß.
,
1416
):
2 regarn, 7 eiberspyze.
Luther, WA (
1542
):
warumb halten wir nicht die unvernuͤnfftigen thiere selig, als die Hirschen und Eberschweine in der Brunst.
Kollnig, Weist. Schriesh.
124, 4
(
rhfrk.
,
1610
):
Hingegen helt den fassel, alß 2 farren, 2 eber, 1 widder, die gemein.
Küther, UB Frauensee
231, 32
(
thür.
,
1460
):
He sal auch alle jar schichen [...] eyn ossen und eyn eber an des closters schaden.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
258, 39
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Auf zehen mutterschweine heldet man einen eber.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
n. 1494
):
Er sei fraidiger, dann ein per, | Sterker, denn der leb mag gesein, | Und küener, dann das eberschwein.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Nach dem hetzt man an das weibsbild | Freysame thier, ungstümb und wild, | Löwen, beeren und eberschwein.
Jörg, Salat. Reformationschr.
255, 7
(
halem.
,
1534
/
5
):
vor jaren haͤte das gotzhus Jtingen ein eberschwin ghan / das eynem hindersaͤssen ein kind ummbracht.
Morrall, Mandev. Reiseb.
163, 13
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
das tal ward als vol schwartzer tier, als werend es eber und schwin.
Schlosser, H. v. Sachsenh.
4208
(
schwäb.
,
1453
):
Sie [herren] lachen dick ain ander an | Und blecken doch den eberzan, | Der uff das scherpfst geschliffen ist.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1578
):
der farr, hummel und eber sollen alßo gehalten sein [...] und die gemelte dreu haupt vichs sollen frei sein der pfrund ietlichs selb dritt.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Eberschweinlin / frischling [...]. Eberschweinin fleisch / wildpraͤt [...]. Eber / wilder eber / wild schwein [...]. Eberzaͤn / die fuͤrschiessende zaͤn eines wilde͂ schweins / wehren / waffen / hawzaͤne.
Deinhardt, Ross Artzney
352
(
oobd.
,
1598
):
nimb eber- vnnd pernschmalz, yeelter ye besser es ist.
Munz, Füetrer. Persibein
394, 5
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Von willder artt geporen | so was dy vngethan: | rot augen, lannge oren, | zw yeder seyt der wanngen ragt ain zan | nach ebers art aus irem weyten munde.
Kurz, Waldis. Esopus ;
Ermisch u. a., a. a. O.
85, 39
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  1,  1,
1
,  5.