pausch,
der
;
–/-e
, auch
, jeweils + Uml.
1.
›nach außen gewölbte Fläche, wulstförmiger Gegenstand‹; im einzelnen: ›Tragring auf dem Kopf‹; ›Kinderhut‹; ›bauschender Stoff an der Kleidung‹; ›Watte-, Baumwollbausch zur Auflage auf Wunden‹; ›Unterlage beim Schießen‹; ›Bestandteil einer Pumpvorrichtung‹.
Bedeutungsverwandte:
,

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Bausch oder beüschle / das die wundartzet oben auff das zügli legend wenn sy einen verbindend.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bausch / hauptring / ein kinder hut mit wollen außgefuͤllet / wie es die Kinder tragen / wann sie lehrnen gehen / ein wulst […]. Bausch / ein hauptring von tuch / oder ein wisch / von etwas anders gemacht / den die Weiber auff das haupt legen / wenn sie etwas tragen.
Patocka, Salzwesen.
1987, 128
(
oobd.
,
1582
/
5
):
durch ÿede deren Rehr gehet ein Eisen Ketten die hat 63 liderne Peisch allczeit ainer von dem anderen 2 Spannen weit, alß offt in der Tieffen ain Pausch hinein in dem rohr gehet, Treibt solcher das gesalczene Wasser vor Ihme hinein.
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 71
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 862
;
Öst. Wb.
2, 697
.
2.
›Gebund, Bündel, Büschel, Pausch Stroh, Reisig, Brennholz‹; auch als Maßangabe gebraucht.
Bedeutungsverwandte:
 2.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
1643
):
auff unser gesinnen 800 shwarer bauschen strohe.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.  (
nürnb.
,
1464
/
75
):
und darzu kauft ettlich peusch wachalter und mit frun der paurschaft do umb feltstein in die löcher furen lassen.
Loose, Tuchers Haushaltb.  (
nürnb.
,
1508
):
czalt ich dem Jacob Fischer […] 400 pewschel holcz czu 24 ₰ in meinem cholschlag abczuhawen.
Roder, Hugs Vill. Chron.  (
önalem.
,
1529
):
so habend die Türcken […] fasst fill reben abgeschniten und mit wůrczen und mit allem ußgezogen, peusch daruß gemacht.
Thiel u. a., Urk. Münchsm. 
167, 32
(
moobd.
,
1347
):
vnd schullen vns geben vier vnd zwainchzich pauschen vmbe ain pfenning.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
um 1650
):
dem fluß mit graben scheren und raumben durchhelfen und wo es füeglich mit peischen stecken und anschütten helfen.
Ebd. (
1416
):
ez schol niemant peusch legen in den ganchk noch abschephen zwischen den obern und nidern müllen.
3.
›Blütendolde‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,
1
 3.

Belegblock:

Henisch (
Augsb.
1616
):
Bausch / schopff / die dolder / darauff die bluhe vnd der samen stehet / als ein fenchel / holdern / vnd andern garten vnd wilden gewaͤchssen / die kron […]. Ein baum der ein runden schopff oder bausch hat.
4.
›Knüttelschlag, Hieb‹, metonymisch: ›Wunde‹.
Syntagmen:
jm. einen p. geben / schlagen
.

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim 
84, 110
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
dem an | aller bermd manig peüsche | Mit mer roren geslagen wart, | und durch die durnin kran.
Trübner, Dt. Wb.
1, 246
;
5.
›verschnittenes männliches Schwein‹.
Bedeutungsverwandte:
1
, .

Belegblock:

Alberus
Oo jr
(
Frankf.
1540
):
Maialis, ein verschnittener eber / barg / bausch.
6.
phras.
in (einem) pausch, per pausch, mit der pausch
›im Überschlag, insgesamt‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. die Phraseme s. v.
1
(
die
2.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17.
/
18. Jh.
):
sollen auch die wiert in der zöhrung die göst ohne clag […] halten und inen nit in pausch raitung machen.
Vorarlb. Wb.
1, 263
;
Öst. Wb.
2, 697
.