deutschen,
V.
›etw. (ein Wort, einen Text) / (selten:) jn. ins Deutsche übersetzen; etw. eindeutschen‹; speziell: ›(ein Wort, einen Satz, einen Text) interpretieren, erklären‹; tendenziell auch rezeptiv gemeint, dann: ›etw. verstehen‹;
zu (Adj.) 1.
Bedeutungsverwandte:
 12, ,  3, .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
ein buch / wort, den brief, den schaz der lere, die bibel, eine historie, die agenden / breviarien / missalen
) /
jn
. (z. B.
den lerer
)
deutschen
;
sich der materie deutschen unterwinden
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
wie der Prophet Jeremias sagt: das Menschliche hertz ist krump, oder wie ichs deudschen sol, boͤse und ungerade.
Ebd. (
1527
):
Daruͤmb kan man das wort ,seele‘ nicht besser deudschen denn ,das leibliche leben‘.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Diz wort wil ich diutschen daz sant Paulus sprach, daz er von gote gescheiden wolte sîn.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1550
):
Kuͤnd erleiden, das andere [...] deudscheten gantz Misselen, Breuiarien vnd Agenden.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Geistlich persan, | Die disen schacz der lere | Der heillgen schrifft um ringez gellt | Hie deutschen zu verfurn die wellt.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
es ist ein histori gemacht und beschriben in guter latein und bei meinen tagen geteutscht.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
525
(
Genf
1636
):
Teutschen / in teutscher sprach tolmetschen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Wie sein aber die nachvolgende wort zu deutschen?
Rot
314
(
Augsb.
1571
):
Glossirn. Anders Teutschen / außlegen / vertolmetschen.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Man muß also teütschen, das man auß grund wisse, warumb Nomen auff teütsch ain Nam, haisse.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
aber si [bibel] ist ie artig und wol geteutscht.