dolmetschen,
V.
›etw. (einen Text) aus einer Sprache in eine andere übersetzen; dolmetschen‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4,  2,  11,  2,  3,  3, ,
1
 12, .
Syntagmen:
den worten nach d
.;
den text, die biblia, die bücher d
.;
j. jm. d
.;
etw. in latein d., nach dem sinn, nach den worten d., von einer sprache in die andere d
.; subst.:
js. dolmetschen nicht wollen, zu unser zeit viel dolmetschens sein, aus dem dolmetschen deutsch reden lernen, sich im dolmetschen fleissen, j. etw. durch dolmetschen verstehen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Das merckt man aber wol, das sie aus meinem dolmetschen und teutsch, lernen teutsch reden und schreiben.
Jch hab mich des geflissen ym dolmetzschen, das ich rein und klar teutsch geben moͤchte. Und ist uns wol offt begegnet, das wir viertzehen tage, drey, vier wochen haben ein einiges wort gesuecht und gefragt, habens dennoch zu weilen nicht funden.
Wer mein dolmetzschen nicht wil, der las es anstehen.
Ebd. (
1543
):
Sanct Hieronymus schreibet, Es habe jn bewegt, die Biblia aus dem Ebreischen auffs new zu Dolmetzschen jns Latin.
Also ist jtzt zu unser zeit auch so viel Dolmetzschens, das mit der zeit villeicht [...] viel Biblien komen werden.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Mainz
1550
):
Was die Deudschung belangt, habe ich etwas mehr nach dem sinn, weder nach den Worten dolmetschet.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die funff púcher moysi die ich getulmetzscht habe von hebreisch in lateinische sprach.
als ob ir nit hett kriechisch búcher getulmetzscht in latein.
Mollay, H. Kottanerin
18, 40
(
moobd.
,
1439
/
40
):
wann er kundat nicht vil deütsch, so mocht ich nẏemant getrawn, der mıͤr getulmëtscht hiet.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
Do das die kriesten von den gefangen haiden durch yr tulmaͤtschen verstunden, do danckten und lobten Gott.