1
degen,
der
;
zu
mhd.
dëgen
›Knabe; Krieger, Held‹
().
1.
›männliches Kind, Junge; Mann, der keusch lebt‹.
Nur wenige Belege.
Syntagmen:
der junge / reine d
.

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
[über eine Kupplerin]
Jung tegan, wittling und eman | Der sond ir kainer hin lan. | Burger, knecht und edelüt | Stellent in all nach ir hüt.
Gierach, Märterb.
23810
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
„ein ander mein vater ist, | wann du noch ein degenn pist.“
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Die kinder, knaben und maidlein, zoch man von jugend auf zue aller arbait und aller hertikait. Wer lang ain rainer degen plib, wart am höchsten gepreist und am maisten herfür gezogen.
Gierach, a. a. O.
4317
;
2.
›Ritter; Gefolgsmann‹; häufig mit positiven Attributen: ›Held‹; gemeint sind hiermit vornehmlich die Streiter der griech. Mythologie, der Artusepik, des alten Testamentes (Moses, Salomon, David) sowie Jesus.
Bedeutungsverwandte:
(
der
1.
Syntagmen:
fechten als ein d., als ein d. zälen
;
gottes d
.,
der auserwälte / balde
›kühne‹
/ erliche / fromme / frone / hohe / kaiserliche / küne
(mehrfach)
/ stolze
(mehrfach)
/ unverzagte d
.

Belegblock:

Schade, Sat. u. Pasqu. (o. O.
1522
):
do kam ein kuner degen, | Der het sichs ganz und gar erwegen, | Wi er den mönich auß wolt richten.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
3010
(
Köln
1476
):
Geboyt dorch synen hoegen rait | Den fromen, so ritter geslaegen, | Den ritter orden zu draegen | So sy dat in den belegen | Verdyent hetten as stoultze degen.
Gerhard, Hist. alde e
1139
(
omd.
,
um 1340
):
Und wan Moises was ein dein, | Wise, kune und gar irwein.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Czu metten czyt, der degen sin [Jesus], / Begeben von den jungern sin.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wan er ist nun lobes wert, | Und sol endlich striten mit dem swert | Und sol kainer uppkait pflegen, | So wirt er gezelt für ain tegen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Deir den ersten punier
[›ritterl. Kampf‹]
nam | Uff sinen vigend usserwegen
[herausragenden Feind]
, | Daz was Hectör der tegen.
Weber, Füetrer. Poyt.
160, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Hin weg so rait der degen vnuerzagt. | Vnnd wer durch not icht hilff von im pegerte, | dem gestuend der helld mit trewen pey.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
5679
;
Meisen, a. a. O.
1193
;
1922
;
Froning, Alsf. Passionssp.
2540
;
Anderson u. a., Flugschrr.
15, 63
;
Karnein, Salm. u. Morolf
82, 3
;
Gerhard, a. a. O.
1166
;
2067
;
4373
;
Hübner, Buch Daniel ; ;
Banz, Kreuztr. Minne
20
;
Thiele, Minner. II,
10, 142
;
166
;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Primisser, Suchenwirt ;
Munz, Füetrer. Persibein
12, 2
;
Wiessner, Wortsch. Wittenw. Ring.
1970, 31
;
Vgl. ferner s. v.
1
 4,  8, (Adj.),  1.
3.
›Diener (bei Hofe und bei Gericht)‹.

Belegblock:

Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
1315
(
tir.
,
v. 1496
):
Deinde Pilatus dicit servo suo: | Sag an, degen unvertzaidt und jung: Was pedewt hye die gross samlung [...]?