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degen,
der
;
-s/-Ø
;
zu
mhd.
degen
›Dolch‹
, dies aus
frz.
degue
›Dolch‹
(
Kluge/S.
2002, 184
).
eine spitze, zweischneidige (in der Regel kurze) Stichwaffe.
Vor allem spätes Frnhd.
Zur Sache:
Lex. d. Mal.
3, 637
.
Syntagmen:
den d. fassen / tragen / werfen / zücken
;
jn. mit dem d. hauen / schlagen / stechen
;
der beschlagene / blosse / kurze / lange / runde / schöne / spitzige d
.;
schwert und d
.
Wortbildungen:
degengeld
(a. 1647),
degenheft
›Degengriff‹ (a. 1521).

Belegblock:

Kollnig, Weist. Schriesh.
231, 19
(
rhfrk.
):
ist auch ein gewohnheit von alters her, daß derjenige, so in daß gericht kombt, einem jeglichen gerichtsmann schenken solle einen hut oder einen degen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
84, 5
(
Frankf./M.
1568
):
Ich schleiff sehr scharff auff meim schleyffstein | Messerklingē / mittl / groß vnd klein / | Feyln / Schloͤsser / bender allewegn / | Helleparten / Dolch / Schwert vnd Degn.
Logau. Abdank.
167, 11
(
Liegnitz
1651
):
Der Zeitliche FRIEDE / ist offtmals sehr gefaͤhrlich / und manchmal schlagen die Palmen staͤrcker / alß der Degen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
528, 681
(
Magdeb.
1608
):
Fuͤrst Reißmehlsack gar wol genant / | Hielt sein Spieß in der Rechten Hand / | Vnd fasset mit der lincken den Degen.
Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
ich will die Maulschelle gedoppelt revengiren / wenn ich den ersten Degen in die Haͤnde bekomme.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
Darvmb dise wunden haben vnderscheit gegen den wunden die do geschehē mit dē schwert / degen / oder andern scharpfen waffen.
Sappler, H. Kaufringer
6, 135
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
ainen tegen guot und vein | hett er an der seiten sein.
Rapp, UB Stuttg. (
schwäb.
,
1490
):
Item welicher werhaft hand macht mit zucken messers tegens schwerts oder anders, damit man sich weren mag, der mainung iemanden zuͦ letzen, der git zuͦ frevel druw pfund heller.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 194
, 15n (
schwäb.
,
1580
):
Item wöllicher zu ainem andern mit ainem beyl, agst, stain, kandell, leuchter, degen, waydmeßer oder anderm frevenlich wurft und in demselben wurf fölte und nit tröffe, der soll großen fravell verwurkt und verfallen sein.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
692
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 schöner degen mit vergultem [SIGNUM], die handheb von cristall.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1560
):
Zuckt ainer ain klains messerl, pfriem oder deggen auf den andern, geschiecht das pei dem tag ist 1 tal. ₰ zu wandl.
A. à S. Clara. Glori (
Wien
1680
):
Soldaten / die lieber greiffen nach der Decken als nach dem Degen / seynd nichts nutz.
Skála, Egerer Urgichtenb.
151, 6
;
Sattler, Handelsrechn. Dt. Orden
2, 31
;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
118, 27
;
Rupprich, Dürer ;
Vizkelety, Spangenberg. Glücksw.
180
;
431
;
Roloff, Brant. Tsp.
303
;
Roder, Hugs Vill. Chron. ; ;
Welti, Stadtr. Bern ;
Müller, Lands. St. Gallen
26, 19
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
48, 52
;
Wierschin, Liechtenauer. Fechtk.
146, 11
;
Straus, Juden Regensb.
1039, 142
;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
167, 14
;
Dietz, Wb. Luther ;
Vgl. ferner s. v.  1, ,
1
 1, .