dünkel,
der
.›Meinung, Ansicht, Anschauung‹; auch: ›Einbildung, Anmaßung, Vorurteil; falscher Glaube‹ sowie eine daraus resultierende ›übertrieben hohe Selbsteinschätzung aufgrund vermeintlicher Überlegenheit, Hochmut‹.
Gehäuft bei Luther belegt, der die Belegung stark prägt.
Syntagmen:
seinen d. brechen
; der d
. (Subj.) haupt / hindernis e. S. sein
; etw. ein d. sein
; j. sich auf js. d. gründen, sich in d. verwirren, etw. nach d. sagen, nach js. d. leren, sich nach js. d. ausmalen
; der d. des herzen / gukuks
; der böse / eigene / geistliche / heidnische / menschliche / ruchlose / schöne d., die unzäligen d
.Wortbildungen:
dünkeler
dünkeln
vorausgesetzt), dünkelfein
dünkelgeist
dünkelgut
der
; auf den teufel
bezogen), dünkelgut
Gegensätze:
), ›Person, die sich einbildet, alles zu können‹ (a. 1530), ›nach Gutdünken‹ (a. 1520), ›auf eigenem Gutdünken basierende Tat‹ (a. 1528).Belegblock:
Mieder, Lehmann. Flor.
239, 25
(Lübeck
1639
): GOttes Geist schuͤtt auff heilige gedancken / der Mensch nur Duͤnckel vnd Sprewer
(wohl Wortspiel mit
dinkel ›Getreideart‹).
Luther, WA
6, 460, 26
(1519
/20
): Nu aber, szo sententias allein hirschen, findt man mehr heydnische und menschliche dunckel, den heylige, gewisse lere der schrifft in den Theologen.
Ebd.
10, 1, 1, 242, 11
(1522
): drumb eyn ledig hertz, das steht alltzeyt ynn furchten [...], die dunckeler aber fallen plotzlich drauff, lassens gnug seyn, das es gleysset und sie gut dunckt.
Ebd.
10, 1, 1, 279, 22
: Wilche spruch sind alle gesagt nach unßerm fulen und dunckel, nit nach dem weßentlichen stand gottlicher natur.
Ebd.
47, 404, 4
(1537
/40
): Drumb kan sich ein Prediger [...] nicht gnugsam [...] fur dem schendtlichen Teuffel, dem Dunckelguth, huten.
Fischer, Brun v. Schoneb.
2847
(md.
, Hs. um 1400
): ditz schribe ich den dunkelguden | den dullen und nicht den vruden.
Böhme, Morg.R.
152, 7
(Hs. ˹schles.
, 1612
˺): du magst allhier deine Augen weit aufthun [...] / dan es ist kein duͤnckel / gedicht oder fantasy.