blüte,
2
blut,
die
;
-Ø/-n
;
zu
mhd.
bluot
›Blüte‹
, dessen flektierte und umgelautete Form zur Grundlage eines neuen Nom.
blüte
wird (
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 153
).
1.
›das Blühen‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  1.
Syntagmen:
in (voller) b. stehen
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
in gar wunniclîchir kêr | manchirwein unz an das mer | und bis an des wâgis vlůt | sînen zwîc in sûzir blût.
Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
ab di paris epphelin | Vol smachafter koͤrnelin | Czitik weren in ir blut.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1575
):
A. 1575 den 29. jun. [...] stunden die truben in voller bloit.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Sie [buͤrger] werden stehn in schoͤner bluͤt, | Wie gras auff gruͤner awen.
Ralegh. America (
Frankf.
1599
):
mehr groͤssere Staͤtte / denn Peru jemals hat gehabt / da es noch in vollert Bluͤt ist gestanden.
Göz. Leichabd. (
Jena
1664
):
Ferner / tuhts der Allmaͤchtige / daß er die jungen Kinder in ihrer zarten Bluͤhte heisset dahin sterben.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
16. Jh.
):
Im unser lieber herre git | Mit rehter tugende bluete | Umbewollen sine gemute.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
daz ich mine rede mit glosen | uzklube also eine nuwe rosen | tut der heizen sonnen schin | kegen dem morgen vru sundir pin | also eines kulen meien blute.
Gille u. a., M. Beheim
51, 30
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Dein milt und güt | und tugent rum, | der cziret wol | fur alles maien plüt.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
so kummet man zů Nazareth in die woren bluͤte, do springent die blůmen des ewigen lebendes.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 189, 2
(
Augsb.
1548
):
Die Jugent ist wie die bluͤte der beüme.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1507
):
fil der paum, birrenpaum und stainobs, was in gantzer pluͤt an dem ersten tag im aprillen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Dis waz in der bernden zitt, | Als der mayge gelaitt | In aller siner blügtte.
Niewöhner, Teichner
290, 12
(Hs. ˹
moobd.
,
1360
/
70
˺):
dw jungt ist des maien plut, | daz alter ist des winter zeit.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
19, 34
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
so ist nu des ölpawmes zeit | und der gerten blüete.
Bremer, Voc. opt.
1, 221
;
Voc. inc. teut.
c viijv
;
Weber, Oswald. ;
Dietz, Wb. Luther f.;
Preuss. Wb. (Z)
1, 682
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Öst. Wb.
3, 497
.
2.
›die Blüte (von Bäumen, Pflanzen, Sträuchern)‹; auch ütr.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1,  2.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Der nam Jesus luter fyn | Ein nam der barmherczekeit, | Des di engil sin gemeit, | Ein nam vol bernder blute.
Dubizmay, kurß zu Teutze
58, 13
(
hess.
,
1463
):
Ich han als ein weinrebe gebüchert sußen smack vnd die frucht meyner blute.
Luther. Hl. Schrifft.
4. Mose 17, 8
(
Wittenb.
1545
):
fand er [Mose] den stecken [...] grunen / vnd die blüet auffgangen vnd mandeln tragen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2492
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
so ist di kuscheid danne guͤd | unnd meldet sich alss der lilien bluͤd.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
In des quam eyn warm regen in die blute.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
133, 16
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Peonienwurzel, Drei jahr nach einander im zunehmenden monat umbgekehret, das die keimen unter sich kommen, duplirt die blüete.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Und alz iz um den olboum lit, | Der sine blute zu by zyt | Uz wirfet.
Valli, Baldemann
166
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
so vollenbracht | Worn sie daz uz ir guͤte | Floz aller tugenden bluͤte.
Gille u. a., M. Beheim
333, 35
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
man sicht die pom vol plüte.
Brandstetter, Wigoleis
206, 43
(
Augsb.
1493
):
Hie held herr Wigaleys zuo roß bey dem gekroeneten künig vnder einer linden vnd gibt jm der künig ein blat oder plued von der linden.
Matthaei, Minner. I, (Hs. ˹
nalem.
,
1459
˺):
ich sach die aller schoͤnste öwe | [...] | nicht von zierd ir gebrach: | von blůmen, bluͤten und graß.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
559, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
Dy reiser in der hende in wurden plüeten.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
Amomum ist ein paum [...] hât weiz plüet und ze stunden violvar.