blümen,
blumen,
V.
1.
›blühen‹;
zu  1.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
in deme garten blumet eine blume.
ab di wingarten gegrunet | heten und di studen geblumet, | ab si uzgelazen heten da | ir blute.
Öst. Wb.
3, 481
.
2.
›jn./etw. mit Blumen schmücken‹;
zu  1.
Phraseme:
geblümter stof
›Stoff mit (eingewebten) Blumenmotiven‹.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Du salt heben dine herze enpor | Uf dem wol geblumeten berc | Den die tugenthaften werc | Gehufet und geblumet haben.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Solche [...] gehn gar kostlich / wie auch jre Weiber / in gebluͤmten gantz Seydin stücken.
Thiele, Minner. II,
7, 17
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
vonn mancher farb czart | was geblumt feld unnd czwig.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1668
):
solle ihnen, jung zuemahl und alten, hiemit stirnen von sammet, glatt oder geblüembten atlaß, gewässerten tubin oder daffet [...] abgestrickt sein.
Weber, Füetrer. Poyt.
278, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Nw sach er ainen risen | sitzen vor ainem hol | jennset der plŭmbten wisen.
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 676
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
3.
›jn./etw. schmücken, loben, preisen, rühmen‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 2,  1,  2, .

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
DAS redet er also mit gemaleten, gebluͤmeten worten.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Gotes recht han ich benumet | Und di ere sin geblumet.
Valli, Baldemann
428
(
rhfrk.
/
nobd.
,
um 1350
):
Wo sie min wirde han gerůmt, | Do hot min lob ir er geblůmt, | So daz die lant sie forchten.
Pyritz, Minneburg
469
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Er kund krichisch und kaldeisch | Mit geblumter rede gemacht guter | Reht sam die sproch siner muter.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
Sollten nun alle menschen sein verdumet, | Durch when wurt dan gerumet | Sein lob und auch geplumet, | So sie all kemen zu der pein?
Gille u. a., M. Beheim
294, 160
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
in haidenschaft stet | der Machamet plumet | und gerumet hach.
Sachs (
Nürnb.
1556
):
Also mit grossem lob unnd rhümen | Sie den verstorben zierlich blümen.
Ebd. (
Nürnb.
1563
):
Wo er rhümen | Höret die leut, hoch blümen, | Unmessig lob verjehen.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Nun wil von husse schaiden | Ains geblümten künges barn.
Ecuba, daz werde wip, | Hette ouch mit zucht iren lib | Gefinet und geblümett, | Geertt und gerümett.
Adrian, Saelden Hort
11232
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
loben, eren, rúmen, | din lob florieren, blúmen | so verre gat der welt krais.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
die schůler soltent nů den geistlichen stat bkůmen mit herlichen gedihten.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
33, 96
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
ler, das die red sei wol gericht, | [...] ler raine wort zu blümen.
Koppitz, a. a. O. ; ; ; ; ;
Adrian, a. a. O.
596
;
5711
;
11232
;
Rieder, St. Georg. Pred. ; ; ; .
4.
›etw. beschönigen, bemänteln, verhüllen‹;
vgl.  3.

Belegblock:

Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Das man liegen sol mit list, | Vnd dannocht sich der warheit riemen, | Boͤse stück mit cristo bliemen.
Enders, Eberlin (o. O.
1524
):
Bapst Nico 3. schantlich leügt [...] Da er parfotisch armůt also bliembt.
Meisen u. a., J. Eck
21, 20
(
Ingolst.
1526
):
Als nůn diser abschid ist lautmer worden, dar mit der neuchristen handlung gebluͤmbt würde vor dem ainfaͤltigen man, ist ain Verantwurtung außgangen.
Reithmeier, B. v. Chiemsee (
München
1528
):
Darüber wil man noch plueemen, als sey pesser priester heyraten, dann Concubin zehaben.