blutzapfe,
der
;
–/-n
.
›blutgieriger Mensch, Tyrann‹; speziell auch: ›Landsknecht, Söldner‹;
zu
1
 5.

Belegblock:

Bobertag, Schwänke (
Frankf.
1563
):
trollt euch nur eilent und schnell darvon, ir blůtzapffen.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
die stad Mentze, Wormß, Spiher hatten riseges gezuges 1000 geleven und dar zu vil gewoppenter fußgenger und blutzappen, die da of gewenne des raubes ußliefen.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Wie alln tyrannen ist geschehen, | [...] Wie solch blutzapffen gehnt zu grundt, | So bald kommet ir zeyt und stundt.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
In dem selben kriege worent vil armer lüte und louffende knehte zu Strosburg [ ...] dise arme knehte, genant blůtzapfen oder blůtharst, lieffent underwilent us der stat in das lant.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 499, 16
(
halem.
,
1508
/
16
):
Also warend denocht deren vil, die das nestei ungern liessend und insunders die armen blůtzapfen.
Schottenloher, Flugschrr.
50, 5
(
Landshut
um 1523
):
bereyt den weg des buntschůchs mit dem Luterischen kather zů dem blůtzapffen des můtwilligen adls.