1
bis,
der
;
-ses/-se
, auch
;
vereinzelt
das
.
1.
›das Beißen‹; ütr. ›Zugriff, Einfluß‹ ;
zu (V., unr. abl.) 1.
Phraseme:
Adams bis
›der Sündenfall‹,
bisse der consentien
›Gewissensbisse‹.
Syntagmen:
des hundes / löwen b
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Wen her den slangen dort beschrei | Dar unse ewikeit sich entzwei | Brach in des obezes bizze, | Mit rechtem itewizze.
Des beiz her des todes biz | Des ewigen vordamnisses | An dem meister des abisses.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Wand Cristus mit gehuce | Wart vor uns an daz cruce | Zu dirre zit irhangen, | Uf daz er von des slangen | Bizze uns gar heilete.
Doch let nicht underwegen | Got sinen reinen cristen, | Er wil en selber vristen | Vor bizze dirre lewen.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
38, 22
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
wen her [lewe] den [boum] vindet, so wirt her sichir vor des hundis bisin.
Stackmann u. a., Frauenlob
2, 6, 8
(Hs. ˹
schles.
,
14. Jh.
˺):
daz er ez kunde, als in der biz brachte in bitter vluchen.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
Wie gros unglücke kam von Adams biße.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Das bewiset sich mit maniger wise, mit lidunge, mit bissen der conciencien.
Schmidt, Rud. v. Biberach
146, 21
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dirre slanglicher bitzze macht vnser inre sinne vnkreftig vnd siech.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
39, 72
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
kraft des leichnams ist beschert | dem pis rainer minne.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
der gaiz pizz sint den paumen gar schad.
2.
›Bißwunde‹; Metonymie zu 1.
Syntagmen:
den b. der schlange heilen; des wurmes, der natter b
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
56, 16
(
Frankf.
1535
):
Gestossen vff die wund gelegt / odder im tranck mit wein geben / heylt der schlangen biß.
Ebd.
192, 10
:
Ist auch gůt für gifftiger thier biß.
Keil, Peter v. Ulm
439
(
nobd.
,
1453
/
4
):
vnd ist gut für der nater piß vnd auch ander tyr piß, daz reinigt vnd heilet es.
Gille u. a., M. Beheim
200, 89
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
den pisz des hellschen wurmes sie | vermein czu heilgen, weil noch die | vergift ist in der wunde.
Sappler, H. Kaufringer
25, 150
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
Die funft sucht haißt idropisis; | die ist dem leib ain schwares piß.
3.
›Schmähung, Lästerung‹; Metonymie zu 1.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Opprobrium. Schmach hon lesterung schandred schmitzwort bisß stichred grobezoten.