beweglichkeit,
die
.
1.
›Bewegung (unterschiedlicher, sowohl konkreter wie abstrakter Bezugsgegenstände); Beweglichkeit von etw.‹; tropisch: ›Lebendigkeit, Anschaulichkeit (z. B. einer Rede)‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Steer, W. v. Herrenb. Büchl.
87
(
pfälz.
,
1436
):
will die sele etwas erkennen vsserlich oder jn jr selbs, so mus sie das volnbringen durch jr beweglicheit vnd synnickeit.
Ebd.
184
:
notdurfftikeit der kunste, [...], die doch gar vnderscheidenlich vnd jn warheit ußwysen ordenunge jn den gedencken als loyca, jn den worten als grammatica, jn bewegelichkeit zu den wercken oder von den wercken als rethorica.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Natúrliches leben bewiset sich in beweglichkeit und in sinnelichkeit.
so wirt si [flumveder, sele] gar lihte von ir natúrlichen beweglicheit in die hoͤhi gegen dem himele hoh uf gefuͤret.
Warnock, Pred. Paulis
5, 124
(
önalem.
,
1490
/
4
):
daz er [Adam] siner sinn und aller siner beweglichait gewaltig waz und allen sinen begirden wol herschen und angesigen mocht durch die vernunft.
Schmidt, Rud. v. Biberach
121, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Want dis fuͥrs eigenschaft ist: ewig vnd vnderslagen beweiglicheit, hitzze, duͥrfarnlich spitzzi, der gesnellikeit spitzzi vnd vberwallendes. Disvͥ beweglicheit, [...], ist ewig vnd nvͥt vnderslagen, ist ir gůtetlichvͥ minne, die an dien himelschen personen niemer gerůwet noch enhat als an vns, want si vͤbt sich eweklich vnd gelich.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bewegligkeit (die) Beringe sich zebewegen. Mobilitas.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
ob er [...] nach gefolgt ist der clŏghait Democriti oder Pittagore und in den beweglichaitten der gestiern und der wind der fúrsichtikait Nontonis.
Heydn. maister
32v, 4
(
Augsb.
1490
):
Dÿser Anaxagoras [...] vil von der beweglicheit des himels vnnd lauf des gestirns [...] geschriben hat.
Steer, a. a. O.
84
;
Gille u. a., M. Beheim
301, 124
;
Heydn. maister
18r, 19
.
2.
›ergreifende Wirkung, Einfluß von etw.; Ergriffenheit, innere Berührung durch etw.; Begeisterung an etw.; Antrieb, Beweggrund‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
Da van voilden sy dae eyn nuwe bewegelicheyt yrs vngehorsamen vleyss. als in straiffung der widder bezalung yrre vngehoirsamkeit.
Ebd. (
Köln
1499
):
bestalt he [...] as ein getruwe hirt sinre schaifen, uis eigenre bewegelicheit, dat si uis dem ban quamen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
2547
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne das
[unrechtes Denken]
komet, das lase man vare | in siner ersten bewegelickeit, | unnd zuͤch ess uss unnd si dir leit!
Schmidt, Rud. v. Biberach
120, 18
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Dvͥ betuͥtung dis wortes Seraphin bezeichnot vns nach natuͥrlichen eigenschaften des fuͥrs ewige beweglicheit der personen des ordens an goͤtlichen sachen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Affect / bewegligkeit zu oder von dem jenigen das vns gut vnd boͤß dunckt zu sein.
3.
s.  6.
4.
s.  7.