beschulden,
V.
1.
›jn. / etw. (z. B. die Welt) beschuldigen, anschuldigen‹.Wortbildungen:
beschuldung
Belegblock:
Sind wir Ketzer, wie sie uns beschulden.
Anklagen. [...]. Eins dings zeichen oder beschulden.
so thut jr zwar nit recht, | Das jr beschult die armen Knecht.
der Hund verursacht wardt, | Das er [...] | Dest fleissiger vnd wacker wer, | Das jn nit bschuͤlden koͤndt sein Herr.
wes mag man mich beschulden an ir missetat.
Culpation, Anklag / beschuldung / scheltung.
2.
›etw. verursachen, den Grund für etw. liefern‹; bei negativ bewerteter Handlung: ›etw. verschulden‹; seltener bei positiver Bewertung, dann: ›etw. verdienen‹.Gehäuft wobd.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
etw
. (z. B. die krone / strafe, den frevel / tod / unfal, grosses
) b
., ˹etw. um jn. b
. (mehrfach)˺; b., zu [...] / das [...] /
+ Hauptsatz; die beschuldete ursache, das selbst beschuldete unglük
; mehrfach subst.: z. B. nach / ane beschulden
.Wortbildungen:
beschuldung
Belegblock:
wande kunig Adolf mit sinen unteten beschüldet hette, daz man inen mügelich von dem riche verstoßen solte.
do beschuldete er mit sinen unteten, das in der obgenante bobest Johans zů banne det.
ein Frau, die het beschult, das man sie offenlich straffen solt.
Woͤlches vns / auß beschuldung vnser sünd / Gott der herr vil jar vff den hals gesetzt.
War mit han ich und die mynen umb dich beschult, das du von mir wilt?
das wir nit um sj beschuldt.
herr, uns nit vergilt | nach unserm b’schulden hie im zyt!
nim hin, wie du beschuldt, | zum zeichen ssigs und miner huld.
Waͮ mitt hon ich beschult den tot.
3.
›sich jm. erkenntlich zeigen, jm. etw. dankbar anrechnen, vergelten, vergüten, sich als in js. Schuld stehend betrachten‹; vereinzelt von Ungünstigem: ›jm. etw. vergelten, jn. strafen‹.Beleghäufung im Wobd.
Syntagmen:
jn. b., etw. um jn. / etw
. (z. B. um die stat
) / gegen jn. b., etw. mit etw
. (z. B. mit freundlichem willen, mit strafe
) b., etw. freundlich / gerne / gründlich b
.Wortbildungen:
beschuldung
Belegblock:
er [...] laßent soliche anderunge und nuwekeit nit geschein, daz wollen wir gern beschulden.
Dancken. [...] widerumb vergelten / [...] / danckbarlich beschulden / vergleichen / erkennen / bedancken.
das wurd mein gnediger her gegenn eim jglichen noch seynem stande verdinen, beschulden vnd gnediglich erkennen.
Mitt hocher mine geltte | Kunde sy es beschulden wol, | Als trutt sinem trutte sol.
die regenten [...] den gesandten der stat Basell [...] zu dem fruntlichesten ghapter mug, arbeyt und costens bedanckt, und habend sich solches umb ein stat Basel ze beschulden erbotten.
Das werden die Roͤmsch [...] majestaͤt [...] gnaͤdiklich erkennen, guͤnstlich beschulden, willenklich verdienen, und zů gůtem nimmer vergessen.
Der ingseßner vnd vßburgern vortheyl an beschuldnug der eynungen gegen dennen, so nit burger sind.
Chron. Nürnb. Anm. 2;
Thiele, Minner. II,
15, 207
; Meisen u. a., J. Eck
35, 37
; Preuss. Wb. (Z)
1, 556
;