beschau,
die
;
-Ø/–
.
– Nahezu ausschließlich oobd. und anschließendes Inseldeutsch; Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›sinnlicher Anblick, Sicht, Schauen e. P.‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Spechtler, Mönch v. Salzb.
7, 72
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
An der letzten hinefarte | dein sicher beschaw unser warte, | fraw, magt.
Karnein, de amore dt.
71, 12
(
moobd.
,
v. 1440
):
Ains rechten liebhabers synn vnd gedängken stend allczeit in seiner frawen beschaw.
2.
›amtliche Besichtigung, Prüfung gewerblicher Waren; Augenscheinnahme von etw.‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
 5,  1.

Belegblock:

Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Augenschein. Offene beschauw.
Spechtler u. a., Frnhd. Rechtstexte
1, 110v, 10
(
moobd.
,
1524
):
Beschau vnd setzmaister [...] daz [...] vier verstänndig maister des metzger hanndtwerchs zu solher Beschaw verordent [...]. Dieselben Geswornnen Beschawmaister, söllen alles Viech lebentig, [...], auch nachuolgund das fleisch [...] mit vleiß beschawen.
Wutzel, Rechtsqu. Eferding
127, 30
(
moobd.
,
1656
):
Wann solche arbeith nit recht sauber [...] zu faillen marckh khäm vnnd sich solche in vnbarteyischen beschau vnnd besichtigung vnrecht befintet, der solle [...] nach erkhantnus des handtwerchs hiervmben gestrafft werden.
Zingerle, Inventare, (
tir.
,
1484
):
ist alles vberslagen, doch auf ein beschaw vnd auf die wag, ij
c
iiii gulden.
Wutzel, a. a. O.
31, 12
;
Zingerle, a. a. O. .
3.
›obrigkeitliche, insbesondere der wirtschaftlichen Sicherung und der Sicherung der Rechtsverhältnisse dienende Besichtigung, Kontrolle, Inspizierung, Überprüfung von etw. (z. B. von Gütern), Untersuchung von jm. (z. B. verwundeter oder kranker Personen)‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
eine b. tun / unter- / verrichten, b. halten / setzen
;
der b. bedürfen
;
in der b. erkennen, zu recht sprechen, auf die b. gehen / kommen, um b. anhalten, jn. zu b. anrufen, jn. zu einer b. verordnen, mit b. unrecht erfinden
;
b. einer person
(gen. obj.),
b. der büchse / zehent, des barchent, der wälde; b. auf gütern / urbaren
;
notdürftige / notwendige b
.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1480
):
Man sol auch alle jar gen auf die peschau [...]. und wenn man nun hat peschaut die panzein [...] darnach sol man gen in die heuser und sol schauen die effen.
Ebd. (
1504
):
wann ainer oder zwen auf iren grunten [...] ainer beschaw bedurfen, dieselb beschaw sol von erst mit ainem ambtman und hausgenossen beschechen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
landrecht, das ain pfleger zu Altenthann [...] bschau ze sëczen hat auf urbarn und andern güetern.
was fräffel oder händl sich begöben, es seie beschau mit marchen, überzeinn, uberpaun, übermähen, pluembgesuech, friden mit zeinen.
Ebd. (
17. Jh.
):
ob ainer sein grunt [...] vermarchet, tailet, beschau hielt oder etwas aines darauf versetzet.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Welcher einem andern seine gründ gefärlicher weiss übersetzt und mit bschau unrecht erfunden wierd.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
149, 20
(
mslow. inseldt.
,
1624
):
iśt auf anhalten vnnd begern Vrbani Gerhardts [...] ein beśchau Vonn 3 Perśonen des Raths [...] wegen einer śtrittigen wondt Vberrichtet [...] wordn.
Mell u. a., Steir. Taid. ; ; ;
Bischoff, a. a. O. ; ; ;
Mell, Steir. Weinbergr.
118, 36
;
Patocka, Salzwesen.
1987, 105
;
Vgl. ferner s. v.  4,  5.