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base,1.
›Schwester des Vaters, Tante väterlicherseits‹; ein Teil der hier zugeordneten Belege kennt zwar die Unterscheidung von base
und mume
, deren Interpretation als ›Vater-‹ vs. ›Mutterschwester‹ ist aber nicht immer sicher: Beide Ausdrücke können je nach Kontext auch als synonym aufgefaßt werden.Belegblock:
Schade, Sat. u. Pasqu.
166, 22
(o. O. o. J.): Sie fürens dann mit in hinin, | Die ein ist ir mům, die ander ir beselin.
Pasen wl. mumẽ Cõsanguinea. i. amica carnalis.
Viel mehr sind darnach bruder geheissen worden, die do Vettern, Muhmen, basen gewesen sind.
Wo yemant andern seinen frewnden. als bruͤdern schwesstern. vettern. Oheimen. můmen. pasen. vñ dergleichen personen. auf die seitten gefrewndt.
und gab da Eufemiun, sin basen, sines vatters saligen schwoͤster, sinen zehenden.
2.
›Tante, weibliche Verwandte zweiten Grades unabhängig davon, ob die Verwandtschaft von väterlicher oder mütterlicher Seite her besteht‹.Belegblock:
Cognara […] ein mum̃ / wase / base / nifftel.
3.
›Cousine, Tochter des Onkels oder der Tante, Geschwisterkind‹ sowie ›Nichte, Tochter des Bruders oder der Schwester‹; die beiden Belege bei Köbler
sind nicht eindeutig interpretierbar, der Beleg bei Leisi
meint ›Nichte‹.Belegblock:
Weñ aber das erst abgestorben Eegemechd […] dhein sipfründ / als vatter / můtter / großvatter / großmůtter / brůder vnd schwestern / vetter vñ basen / biß in das vierd glid […] nach sinem tod verließ.
Was ledige kind erben wo nit eelich geschwüstrigt / dero kind / vetter oder basen vorhanden sind.
das ich, […] wegen schwester Klara Wismanin, liblichen dochter mines bruoders Burkhardt Wismans sellicher, […] abko [!] bin, das ich, […], denen klosterfrowen […] den tritten theils zechenden […] als ein eigenthum für das erbtheil und usstür miner lieben bas Klara Wismanin uberlasse.
4.
›weibliche Verwandte generell, d. h. unabhängig von der Art des Verwandtschaftsverhältnisses‹.Belegblock:
bedacht sie sich, zur verhäligung dieser jhrer handlung, jrer Basen ein heimzusuchen.
hett eynr zu Wien ein basenn, | so sprech er bald, sie wer sin muter zwar, | und wolt zu Koln ein heiltum uß ir machen.
sampt einer grossen mänge Verwandter, Schwäger, Vettern vnd Bäslen.
lůgend zů was das bedüt | Wie leitlich stellt sich unser Baß.
vor vasnacht heẅr | Sach ich dich in deiner Basen hus.
5.
phras. (am ehesten an 4 anschließbar): da ist weder vetter noch bäsel
›da gibt es keine Vetternwirtschaft‹; jm. geht etw. an der basen herz
›etw. berührt, kümmert jn. nur wenig‹.Belegblock:
das es in der Hölle […] besser hergehe, […]; da ist weder Vetter noch Bäsel, weder Vorzug noch Vorschub, weder Gunst noch Ansehen der Person.
Das gieng mir an minr basen hercz.
Würtemberg gieng es an der basen herz, der sahe durch die finger und het haimlich wol leiden megen, das denen eingesperten paurn die haut […] were abgezogen worden.
6.
›Geliebte, Frau mit lockerer Moralauffassung‹ (in den Belegen ohne Abwertung).Belegblock:
walfaren […] hat grossen nutz gehabt, […] für die gůten bäßlein, die nit gern fromb sein.
nam der prediger daselbst sein magt ach zu der we
[›Ehe‹],
was vormals sein beßlin gewesen.