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abzucht, meist
die
, seltener der
;-Ø
(für fem.) /-e
;aus
Lautliche und morphologische Angleichung an lat.
aquaeductus
, aber im Frnhd. etym. undurchsichtig, deshalb starke Deformation der Form; als Gegentendenz dazu volksetymologische Formgebung, nach der die zweite Silbe überwiegend zu , die erste tendenziell zu ab-
wird.1
abzucht
ist wahrscheinlich; semantisch vergleichen sich abziehen
17 und abzug
6.›Vorrichtung für die Ableitung des Wassers, Abzugsgraben, Abflußkanal, Kloake‹.
Belegblock:
Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
36, 2
(preuß.
, M. 14. Jh.
): der stunt an der aytzucht des obirsten tyches.
Joachim, Marienb. Tresslerb.
334, 39
(preuß.
, 1405
): 10 scot vor zwue gatir, die do steen in den aytczuchten in der muwer.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe
727, 17
(thür.
, 1421
): yre keller die synt trocken unde ane aytuche.
Ermisch, UB Chemnitz
210, 23
(osächs.
, 1472
): Doselbist sal eß [wasser] gehen in dy reye und ayczocht und vorder dy ayczocht henabe durch dy statmawer.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
158, 16
(omd.
, 1554
): Auch werden abczuchte aus wegen, hofen, gerten noch andern nicht gestattet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil.
20, 162, 7
(schles.
, 1509
): Zum anfang und im grundt des ofens soll gelegt werden eine abezucht kreutzweise.
Boos, UB Aarau
346, 26
(halem.
, 1357
): Wir súllent oͮch gemeinlich den agtot versehen, daz das wasser sinen flus und usgang haben múge.
Piirainen, Stadtr. Sillein
44a, 25
(sslow. inseldt.
, 1378
): Von dach trauf Von wazzer vnd von ayczucht Von fenstern vnd von luft.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
13a
/b; Schles. Wb.
1, 25b
.