2
abzucht,
meist
die
, seltener
der
;
(für fem.)
/-e
;
aus
lat.
aquaeductus
, aber im Frnhd. etym. undurchsichtig, deshalb starke Deformation der Form; als Gegentendenz dazu volksetymologische Formgebung, nach der die zweite Silbe überwiegend zu , die erste tendenziell zu
ab-
wird.
Lautliche und morphologische Angleichung an
1
ist wahrscheinlich; semantisch vergleichen sich  17 und  6.
›Vorrichtung für die Ableitung des Wassers, Abzugsgraben, Abflußkanal, Kloake‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
, , .

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
36, 2
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
der stunt an der aytzucht des obirsten tyches.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1405
):
10 scot vor zwue gatir, die do steen in den aytczuchten in der muwer.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
yre keller die synt trocken unde ane aytuche.
Ermisch, UB Chemnitz (
osächs.
,
1472
):
Doselbist sal eß [wasser] gehen in dy reye und ayczocht und vorder dy ayczocht henabe durch dy statmawer.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
158, 16
(
omd.
,
1554
):
Auch werden abczuchte aus wegen, hofen, gerten noch andern nicht gestattet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1509
):
Zum anfang und im grundt des ofens soll gelegt werden eine abezucht kreutzweise.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1357
):
Wir súllent oͮch gemeinlich den agtot versehen, daz das wasser sinen flus und usgang haben múge.
Piirainen, Stadtr. Sillein
44a, 25
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Von dach trauf Von wazzer vnd von ayczucht Von fenstern vnd von luft.
Wrede, Aköln. Sprachsch.
13a
/b;
Schles. Wb.
1, 25b
.