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dole,›verdeckter Abwassergraben, unterirdischer Abwasserkanal, überdeckte Abzugsrinne‹; mitunter auch: ›Sickergrube, Abort‹.
Syntagmen:
eine d. bauen / besichtigen / machen
; eine d
. (Subj.) einfallen
; j. einer d. schaden zufügen
; etw
. (z. B. wasser
) in die d. fallen / füren / gehen / laufen / rinnen, j. in einer d. liegen, sich in einer d. verbergen, von einer d. schwarz werden
; die d. des mistes
; die d. unter der erde
.Wortbildungen:
dolengräber
Belegblock:
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch
2534
(rhfrk.
, um 1405
): von einre unreynen mists dolen | Wurden sij swartz und gemaset.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
200, 13
(nürnb.
, 1464
/75
): ließ ich [...] ein dollen von dem kasten [...] machen von stein und mit Kornperg schallen gedeckt.
Sachs
16, 383, 33
(Nürnb.
1563
): fünff knabn und ein weib, | [...] | Hetten sich vor deß mordes sorgen | In ein tholm untert erd verborgen.
Dasypodius
308r
(Straßb.
1536
): Dolen / wuͦstgrab. Cloaca. wasser Dolen / wasserdeüchel / wassers gruͦben.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
8962
(nalem.
, 1526
): Dek. berichtet [...], wie das die tol im geßlin [...] yngefallen sye.
Roder, Stadtr. Villingen
54, 17
(önalem.
, 1371
): das wasser [...] sol [...] vallen in die tolen und sol gan in den ussren graben.
Welti, Urk. Rheinfelden
862, 8
(halem.
, 1534
): Schultheus vnd rath der statt Rinfelden (urkk.) entscheiden [...], daß jede Partei befugt sein solle, da hindurch tolen vnd ander vßfluß zu bauwen.