1
dole,
doler,
die
,
auch
der
;
zu
mhd.
tole
›Abzugsgraben‹
().
›verdeckter Abwassergraben, unterirdischer Abwasserkanal, überdeckte Abzugsrinne‹; mitunter auch: ›Sickergrube, Abort‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  3, ,  1, (
die
5,  2, , , , ; vgl.
2
, .
Syntagmen:
eine d. bauen / besichtigen / machen
;
eine d
. (Subj.)
einfallen
;
j. einer d. schaden zufügen
;
etw
. (z. B.
wasser
)
in die d. fallen / füren / gehen / laufen / rinnen, j. in einer d. liegen, sich in einer d. verbergen, von einer d. schwarz werden
;
die d. des mistes
;
die d. unter der erde
.
Wortbildungen:
dolengräber
(a. 1638).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Spelunca. Grub hoͤle huͦly dolen [...] loch lucken.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
von einre unreynen mists dolen | Wurden sij swartz und gemaset.
Schwartzenbach (
Frankf.
1564
):
Doler. Deuchel. Grub. Außfluß.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
ließ ich [...] ein dollen von dem kasten [...] machen von stein und mit Kornperg schallen gedeckt.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
fünff knabn und ein weib, | [...] | Hetten sich vor deß mordes sorgen | In ein tholm untert erd verborgen.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Dolen / wuͦstgrab. Cloaca. wasser Dolen / wasserdeüchel / wassers gruͦben.
Krebs, Prot. Konst. Domkap.
8962
(
nalem.
,
1526
):
Dek. berichtet [...], wie das die tol im geßlin [...] yngefallen sye.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1371
):
das wasser [...] sol [...] vallen in die tolen und sol gan in den ussren graben.
Welti, Urk. Rheinfelden
862, 8
(
halem.
,
1534
):
Schultheus vnd rath der statt Rinfelden (urkk.) entscheiden [...], daß jede Partei befugt sein solle, da hindurch tolen vnd ander vßfluß zu bauwen.
Maaler (
Zürich
1561
):
dolen daryn dz wasser laufft oder rüñt.
Krebs, Prot. Spey. Domkap.
1, 1551, 2
;
2, 8836, 1
;
Hoffmann, Würzb. Polizeisätze
99, 9
;
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
1, 388, 19
;