abzerren,
V.,
auch rückuml.
1.
›etw. abreißen, herunterreißen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Päpke, Marienl. Wernher (
alem.
,
v. 1382
):
Der bischoff sin selbes gewant | Zart ab im do ze hant.
Der sol vor laide brœchen | Und abe zerren sin gewant.
2.
›jn. von etw. wegzerren, wegziehen‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc. Jes.
28, 9
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wen sal er tun vornemenne daz gehorte? di entwenten von der milch, di abgezerreten von der brusten?
3.
›jm. etw. (meist: Besitz o. ä.) entreißen, abnötigen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (V.) 11.

Belegblock:

Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wan si
[Wirte]
hand muot und sinn | Allzit uff grossen gewinn | Und zerrends den lüten schamlich ab.
Ir sond ainandren kilchen und altœr abzerren | Und tuond den tof und hailig öl verkouffen, | Laien und buren das ir abstrouffen.
Gille u. a., M. Beheim
188, 114
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
mit dem, das sy in [arme] abczern, | pös leüt des teufels chinder nern.