torwart,
torwärter,
torwärtel,
der
;-en
, auch -Ø/-en
(für -wart
); -s/-Ø
(für -wärter, -wärtel
).1.
›Wächter an einem Tor (v. a. an einem Stadt- oder Burgtor), der den Durchgang kontrolliert, das Tor öffnet und schließt sowie den Torzoll erhebt‹; Rechts- und Wirtschaftstexte sowie berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte
(bzw. sachbereichsverwandt): , , , , , , , ; vgl. , .Syntagmen:
den t. bitten / gewinnen / kleiden, eine stat einen t
. [wo] haben
; der t. schweren, zu
[+ Infinitivsatz], der t. in besonnenheit sein sollen, jm. auftun, etw
. (z. B. den zol
) nemen
; j. t. sein
; dem t. befelen / gebieten, das [...]
; auf den t. aufsehen, bei den torwarten versorget werden, zu
[+ Infinitivsatz], ein gut durch die torwarten fürlassen, jn. zum t. verordnen
; die belonung des torwarts
.Wortbildungen:
torwartenhaus
Belegblock:
item habe ich 2 groͤ tuch dem alden kompthur gegeben czu cleiden den torwart und die wechtir.
Item des torwarters und des büttels belohnung sei neun malter korns.
also das sie
[Stadt Erfurt]
den torm beseczen sal unde eyn torwarten da habe. daz torwartenhausz bey dem Nidern Tore.
auch musten die zwen torwarten in großer besunnenheit sein.
Der auff
[›Uhu‹]
war thorwart, hüt der thür. vnd gebot dem torwertel
[
torwartenBeheim
1343: ;
thuͤrwarterKrumpach
1522: ;
ThurhüterLuther
1545, Mk. 13, 34: ]
daz er wachte. ich satzte die schlachbrugken vnd zalt die torwertel
[
henget ich die thür vnd wurden bestellet die ThorhüterLuther
1545, Neh. 7, 1: ].
Swerent die torwarten, ..., der toren getruͥwlichen zuͦ huͤten, die schluͥssel sicherlichen ze behalten [...], die tor [...] zuͦ ze schliessent vnd vff ze tuͦnd.
und soͤllen die weibel und ouch die torwart zuͦ den hellgen sweren, daruff acht haben und die buͦs inziechen.
das allenthalben in stetten, an passen, by den zollnern, torwarten [...] versorget werde, uff die toͤuffer zeachten.
die Teutschen sahen, das die wagenpurg lär und gar niemant darin, weder wachter noch torwertl noch ander volk, war.
auch den torwärtln selbs bevelhen, dergleichen guetter [...] aus und einzulassen.
sollen sÿ auff die Ienigen so Ihr besoldung von d(er) stat haben als auff [...] Torwartl, Turmwechter, Waldhutter, vnnd alle Statdiener vleÿsig aufsehen.
Mon. Boica, a. a. O. ;
Gerhardt, Meister v. Prag
202, 7
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 307
.2.
›Wächter an einem Tor zu etwas Gedachtem, nicht Dinglichem in der religiösen Sphäre (z. B. zu Gott, zum Himmel / Paradies, zur Hölle)‹; häufig von Christus gesagt; zu (das
) 3; Ütr. zu 1.Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Wortbildungen:
torwärtelin
Belegblock:
Der torwertelinne hant
[die Sinnenlust]
| Oft den menschen unbekant | Sluzet uf der helle tur. Des jares, do die himelfart offen was, an des himels torwarters kettenfeiertag.
dem [hirt der schaffe] tuͦt der torwerter uf und die schaf hoͤrent sine stimme.