theologie,
auch
theologei,
die
;
-Ø/–
.
1.
›Wissenschaft vom Göttlichen, (in den Belegen in der Regel: christliche) Lehre von Gott und der Metaphysik als wissenschaftliche Disziplin‹; als Metonymie: ›Inhalt der christlichen Lehre, wie sie an den Universitäten und von den Kirchenautoritäten gelehrt wird‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
die
).
Syntagmen:
die th
. [wo]
finden
;
etw. th. sein
;
der th. etw. unglaublich sein
;
in die th. eingefürt werden, nach der th. fragen
;
die fakultät / kunst, die professores, das labyrint theologie
(Gen.),
der anfang / irgang / verstand, die erkentnis der th
.;
die ganze / rechte / verborgene th
.;
doctor in th
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Ges.
26, 24
(
Hamburg
1646
):
Waß ist das für Theologey, also reden, vnd sich auch mit Agustino also behelffen.
Ders., Weigel. Gn. S. 
161, 15
(
Magdeb.
1615
):
so were man leichtlich kommen / auß diesem grewlichen Labyrintho vnnd Jrregang der Theologey.
Luther, WA (
1519
/
20
):
ich weysz hie keinen andern radt, den ein demuttig gepet zu got, das uns der selb Doctores Theologie gebe.
Ebd. (
1521
/
22
):
das die heylige facultet Theologie zu Paryß mit yhren lieben schwestern, [...], dißes letztes grewel und grundtsuppen gruben sind, haben sie selbst mit yhren schrifften und bullen beweyst.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Nach der Theology thut niemand fragen, | Sagen: Galenus vns reichlich nert, | Justinianus hoch her fehrt.
Anderson u. a., Flugschrr.
11, 5, 31
([
Leipzig
1521
]):
so doch in gemeltem buchlin mher edler kunst / rhetorick / philosophey vñ rechter Theologey [...] Dann in allen deynen buchern gefunden wirt?
Opitz. Poeterey
7, 25
(
Breslau
1624
):
DJe Poeterey ist anfanges nichts anders gewesen als eine verborgene Theologie / vnd vnterricht von Goͤttlichen sachen.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
es ist mit uns nit (wie) mit der theologie oder jure.
Ebd. (
1537
/
8
):
das zwei widerwertigen zusamen komen, ist der philosophei, auch der theologei etwas unglaublich.
Ebd. (
1529
/
32
):
Der anfang der theologei ist das liecht des menschen, das es erleucht sei in allen natürlichen dingen.
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
Derselb bischoff was doctor in theoloya und kond böß tütsch.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
um 1540
):
uff die professores theologie und der sprachen, die provisores, lectores und Tütschen leermeyster ze achten.
Ebd. (
halem.
,
1587
):
theologische buͦcher, durch woͤlche sy in erkanntnuß und verstand der h. g’schrift und gantzer theology moͤgend yngfuͤrt werden.
Chron. Augsb. Anm. 1 (
schwäb.
,
1528
):
1528 hat ain erber rath [...] herrn N. Nachtigall, der theology doctor unnd diser zeit prediger [...] nachvolgent maynung [...] anzaigen lassenn.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
Augsb.
,
um 1440
):
Der standt sol also sein ain selartzt, das sein prister mit der theoloy
[Var.:
der kunst theoloia
]
die die verwünten selen ertzneien und gesundt machen von iren sünden.
Rot
356
(
Augsb.
1571
):
Theologei, Kunst vnnd wissen / lehr / außlegung / erklerung Goͤttlicher sachen / heylige geschrifft.
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Sudhoff, a. a. O. ;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 65
.
Vgl. ferner s. v. .
2.
(ansatzweise) Personifikation zu 1.

Belegblock:

Jahr, H. v. Mügeln
1517
(
omd.
, Hs.
1463
):
Theologia da began | Gerechtikeit zu fragen an, | waruf ir grunt gebuwet wer.
Sachs (
Nürnb.
1539
):
Die gemartert Theologia.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Es sind nicht alle Doctor / die (rote) baret aufftragen. [...]. Das recht soll fu͂r der Theologia das baret abziehen.