polete,
polite,
policke,
die
;-n/-n
;zu
mhd.
polite
›kurzer schriftlicher Ausweis, Geleitzettel‹
(), dies wohl aus ital.
bolletta
, das letztlich auf lat.
bulla
›Siegel‹
(Georges
) zurückgeht.1, 876
– Obd.
1.
›Bestätigungs-, Erlaubnis-, Passierschein, Geleitbrief, Ausweis‹.Belegblock:
daz man im ein polliten geb.
so sol man niemant hinaus wegk laßen gien, es sei fraw oder man, es hab dann ein pollicken.
Georgen Gertner, maler, soll man unbegeben seins bürgerrechts auff ein jahr lang zu Bamberg zu wohnen [...] erlauben; im auch eine poleten deßwegen geben lassen.
die zunftmaister můsten den kornmaistern politen darumb ausgeben.
Das nun war was, und hielt sych diser hubtmian redlichen mit uns und gab inen ain sicherin bolettam für die drig mian.
hatten alle thor beschlossen bisz an eyns, und liessen nieman usz noch in, er hette dann ein bolleten.
Wer on besunder erlaubnus und poliken weck zug, het den kopf verworcht.
wurde aber einer oder mer betreten, der oder die das vich [...] durch ungewonlich strossen und weeg ohne politen aus dem land treiben.
Welcher zŭ Lŭenntz gemaŭt hat, der ist nachmals ungeyrt gevarn und zŭ Toblach kain maŭt schŭldig gewest, sonnder die politen zaigt.
2.
›Ort, an dem die unter 1 genannten Schriftstücke ausgestellt und ausgegeben werden; Kanzlei‹.Belegblock:
sol auch mit einem iglichen einen knecht an die polliten senden, e daz er an die herberg kom, daz man im ein polliten geb.
die hernach geschriben von den genanten bestellet man an die pollicken.