pflastern,
pflästern,
V.
1.
›jn., einen Körperteil oder eine Wunde mit Heilpflaster belegen‹;
zu  1.
Syntagmen:
den verwundeten, die wunde, das bein pf
.

Belegblock:

Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1485
):
das eyn iglicher meister schererhantwercks, den eyn verwonter geretzter oder gequetzter zu verbinden oder sost zu plastern und zu versehen furkompt.
Keil, Peter v. Ulm
155
(
nobd.
,
1453
/
4
):
vnd wo das pein zerprochen ist, do laß im ein loch, daz du es mügst pflastern.
Müller, Stadtr. Ravensb.
161, 17
(
oschwäb.
,
1367
):
daz man die selben wunden maiseln oder pflestern muͤsi.
Rohland, Schäden
497
;
Lehmann, Rezeptb.
161
;
2.
›einen Boden mit Pflaster versehen, Estrich machen‹, dann auch ›eine Straße mit Pflastersteinen belegen‹; bildlich im Sprichwort
die helle ist gepflastert mit platten
›die Hölle ist voll von Geistlichen‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  1, , .
Syntagmen:
den markt, die gasse / strasse pf
.

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
wie der Teuffel auch ein sprichwort gemacht […] das man sagt, Die helle sey gepflastert mit eitel platten.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1454
):
des jars da pflastert man den Marck zu Nurmberg alln, pei 16 arbeiter arbeit daran pei 13 wochen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Von weyssen steynen vnd von reynen vnd all ir gassen die werdent gephlastert.
Morrall, Mandev. Reiseb.
173, 3
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Und also sind och die strassen gepflestert.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1443
/
5
):
1416 da hůb man an ze pflestern ze Augspurg.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
In dusen tagen fieng man an stein von der Iller herzufueren, damit man die statt pflesteret.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
361
(
Genf
1636
):
pflastern / einen Orth mit steinen besetzen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
da die Römer ain pruck über die Iser gehabt haben, auch nach irem brauch ain pflasterte stras vom Inn von Rosenhaim bis an den Lech umb Landsperg.