beschiessen,
V., unr. abl.
1.
›(eine Stadt o ä.) unter Beschuß nehmen‹.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Beschiessen / Ein statt Beschiessen.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
er beschoß das Schloß mit der von Memmingen Buͤchs.
Qu. Brassó
5, 425, 29
(
siebenb.
,
1612
):
Den 4. Tag zug er auf Rosnau und beschuss das ganzer 8 Tog gewaltig.
2.
›(ein Geschütz) einschießen, probeweise abfeuern‹.
Bedeutungsverwandte:
 2, .
Syntagmen:
die büchse
(häufig)
/ armbrust b
.;
das büchsenror beschossen sein; die beschossene armbrust / rüstung
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
652, 32
(
preuß.
,
1414
):
61 beschossener armbrost.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 522, 38
(
preuß.
,
1442
):
ir von Konigsberg habet euwir buchsen von den thormen beschossen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
66, 7
(
Frankf./M.
1568
):
Der [Buͤchsen Ror] keines ist mir feil darbey / | Biß es vor wol beschossen sey.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
der ausschuß ließ diser zeyt all buchsen uff den turnen beschiessen, wider laden.
Rechn. Kronstadt
3, 581, 35
(
siebenb.
,
1550
):
Joanni bombardario, quod novam bombardam, quam fudit, vulgo hot beschossen.
Toeppen, a. a. O.
524, 37
;
Roder, Hugs Vill. Chron. ;
Zingerle, Inventare ;
3.
›etw. (eine Fläche) mit einem Steinbelag versehen, pflastern; etw. ummauern, ummanteln‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Syntagmen:
das sprachhaus b
. ›mit einer Mauer umfassen‹,
den speicher / kilchhof, die stat b
.
Wortbildungen
beschiesser
(dazu bdv.: ,
der
),
beschies|stein
›Pflasterstein‹ (a. 1540; 1548),
beschiessung
(dazu bdv.: vgl.  1,  1).

Belegblock:

Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
15. Jh.
):
Des beschiessers eyd [...] Swert der beschiesser, ...., zů dem werck geflissen zů sind vnd ernnstlichen zů wercken.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
vor 1538
):
Er soll
die brugg vor dem obren thor [...] mit der beschiessi in gůten ehren und buw halten.
Ebd. (
1582
):
iren tecken und bschiesseren knechten taglohn.
4.
›helfen, fruchten, nutzen‹.
Wobd.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1, ,  1, , , .
Syntagmen:
etw. beschiest, wil (nicht) beschiessen, etw. beschiest icht / wenig / viel, etw
. (z. B.
müe, treue
)
beschiest (nicht)
;
etw. beschiest jm
.;
etw. beschiest an jm. (nicht).
Wortbildungen
beschus
(dazu bdv.: , subst.).

Belegblock:

so das ouch nüt bschusse, so soͤlle er sich zů herren propst verfuͤgen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
221, 22
(
halem.
,
1534
/
5
):
bschoß dis eben so vil / das sj mit antwurdt begegnettend.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
das aber alles nit beschiessen wolt.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Beschoss doch al ir truͤwe, kostbare muͤeg und emssikeit nit vil me.
bisshar hond wir nit me dan 6000 kronen moͤgen zůwegen bringen; das nuͤt beschuͤst.
Kottinger, Ruffs Etter Heini (
ohalem.
,
1538
):
so thuott unns seer verdriessen, | das unser wort nüt wend beschiessen.
Ders., Ruffs Adam (
Zürich
1550
):
ir sind hochmüetig und vermässen, | an üch wil bschüssen keinerley.
Adomatis u. a., J. Murer. J
384
(
Zürich
1560
):
Du sprichst es hab kein warnen bschossen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Beschiessen / Ergaͤben / als wol od’ übel beschiessen. Proficere. Es wirt vil oder wol Beschiessen. Multum proficiet.
Beschuß / das zůnemmen. Profectus, Momentum.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Was hats beschossen / oder genutzt / Quid retulit?
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 269, 25
;
Vorarlb. Wb.
1, 897
;