pfifferling,
pfefferling,
der
;
-s/-e
, auch
-Ø
;
zu
mhd.
phefferlinc
›Pfifferling, Pfefferschwamm‹
(
Lexer
2, 233
), dies letztlich aus
lat.
piper
›Pfeffer‹
(
Kluge, Etym. Wb.
543
).
1.
›würziger Speisepilz mit gelbem Hut und dicken Lamellen, Pfefferpilz‹.
Bedeutungsverwandte:
Dornschwam
,
brätling
,
kreseling
,
morche
,
schwam
,
schwum
.
Wortbildungen:
pfifferlingswasser
.

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb.
98, 9
(
preuß.
,
1401
):
2 m. vor 8 grosze glase vor 36 stofen, do man dem meister das wasser inne heldet von den pfifferlinge.
Voc. Teut.-Lat
f jv
(
Nürnb.
1482
):
Dornschwamme kreßelinge pfifferlinge boletus fungus.
Sachs
17, 412, 13
(
Nürnb.
1563
):
Nun merckt, dise neun speise sein: | Pfifferling, nüß und negelein, | Böck, schaf, hannen, thut mir gelauben.
Ebd.
413, 2
:
Dieselben pfifferling ich mein; | Da hütt euch vor, esst kein hinein.
Maaler
316v
(
Zürich
1561
):
Pfifferling (der) Schwum̃. Fungus, Boletus, Asparagus. Gäler kleiner Pfifferling.
Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 510, 10
(
halem.
,
1508
/
16
):
Nun begab es sich, das ein pürin pfiferling gen Genow zů merkt trůg.
Turmair
4, 764, 14
(
moobd.
,
1522
/
33
):
Ist im [kaiser] vergeben worden in einem vergiften pfifferling oder prätling von seiner hausfrauen Agrippina.
Ebd.
4, 849, 16
:
Die von Beurn […] gewarneten haimlich kaiser Traianum, schickten im einen pfifferling mit römischen puechstaben umbschriben.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat.
334, 2
(
oobd.
,
1349
/
50
):
die nuz sint guot für die vergift, die man an kräutern izt oder an swämmen, ez sein pfifferling oder ander swämme.
Ebd.
402, 2
:
ez ist auch ainer ander lai swammen, die haizent etleich ze latein boletos und haitent ze däutsch pfifferling.
Klein, Oswald
47, 6
(
oobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
so well wir | mit frechen abbrechen | der pfifferlingen roh.
Ebd.
75, 42
:
Ju heia haig, | zierlicher maig, | scheub pfifferling, | die mauroch pring.
Voc. inc. teut.
t iv
;
Serranus
136r
;
Hulsius
N ijv
;
Dasypodius
80v
;
Mylius
E 3v
;
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
361
;
Schmitt, Ordo rerum
403, 10
;
Bremer, Voc. opt.
361
;
Brack
d 10r
;
Weber, Oswald.
1847, 400
;
Schles. Wb.
2, 989
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
267
;
Bad. Wb.
1, 201
;
Schwäb. Wb.
1, 1041
;
6, 1641
;
Marzell
1, 782
f.
2.
ütr. ›Unbedeutendes, Wertloses‹; dann auch zur Verstärkung der Negation
nicht eines pfifferlings wert
›überhaupt nichts wert‹.

Belegblock:

Luther, WA
33, 629, 21
(
1531
):
das wort Gottes greifft nicht an Pfifferling, Schwemlin oder Wasserblasen, sondern die Königreich.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 14, 15
([
Eilenb.
]
1524
):
anderst ist der glaube nicht eines pfifferlings wert.