orenmelken,
V.
über das Vergleichsmoment ,(das Euter) streicheln‘ (zur Einleitung des Melkvorganges) von diesem her als ›schmeicheln‹ metaphorisiert (auch zu  24 stellbar);
vgl.  1,  1.
Bedeutungsverwandte:
z. B. .
Wortbildungen
orenmelker
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Adulator. Schmeichler liebkoser ohrenkuͤtzler zu duͤttler suppenfresser ohrenmelker [...] kautzenstreicher tellerschlecker bauchdiener fuchsschwäntzer augendiener. hypocrit heuchler gleißner.
Spanier, Murner. Narrenb.
91
Ü (
Straßb.
1512
):
Die oren lassen melcken. Oren melken ist ein kunst, | Die manchen bringt der herren gunst | Der so vil druß ermolcken hat | Das [...].
Ebd.
1
:
Die by fürsten vnd by herren | Sich mit oren melcken neren | Vnd sagent nun, was der prelat | Von inen gern gehoͤret hat.
Ebd.
12
:
So sind die herren also geneigt, | Wa sich ein oren melker zeigt, | Dem gibt er lon.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
daran sie doch höchlich unrecht thuen und billicher weren schmaichler und orenmelker, dann historici zu nennen.
Röhrich, Lex. sprichw. Raa.
1973, 3, 696
(dort Angaben zur Motivation).