orenblaser,
orenbläser,
der
;
–/-Ø
.
›j., der jm. (oft: einem Einflußreicheren) fortwährend drängend in den Ohren liegt‹ (Weiteres unter dem Verb
orenblasen
); ›Einflüsterer, Zuträger, Schmeichler, Schönredner, Klatschmaul, Verleumder‹;
Mehrfach didaktische Texte.
Syntagmen:
der o. jm. etw. sagen
;
dem o. etw
. (Subj.)
geschehen
[mögen],
dem o. nicht glauben
;
der unredliche / verlegene o
.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
das diese lere nicht so boͤse sey, als sie durch jre gifftigen prediger und ohren bleser und hessige Fuͤrsten ist furgebildet.
Ders. Hl. Schrifft.
Röm. 1, 29
(
Wittenb.
1545
):
vol Hasses / Mordes / Hadders / Lists / Gifftig / Ohrenbleser
[
Mentel
1466:
hinderreder
; nd. Bibel 1478:
achterclepper
]
/ Verleumbder / Gottes verechter / Freueler.
Voc. inc. teut.
r vijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
ore͂plaser Auricularius adulator.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Das sind mit namen alle neyder, | All kauffer, schwetzer, ehr-abschneyder, | All schmeychler, zudütler und drügner, | All orenplaser, pladerer, lügner, | All verräter und blut-verkauffer, | All merlein-trager, zungen-rauffer.
Ebd. (
1559
):
Gschech solchs
[sich
selbst ein gruben graben
]
den ohrenblasern allen, | Die fromb leut in den kessel hawen.
Spanier, Murner. Narrenb.
16, 39
(
Straßb.
1512
):
Schelmen sindt, die sich erneren | Mit schelmen werck by fürsten, herren: | [...] | Faltenstrycher wyber schender, | Schlegel werffer / oren bleser.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 224, 16
(
Hagenau
1534
):
Keyn grösser tugent an einem herren und Fursten denn eynem yeden schwetzer und orenbleser nicht glauben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Orenblaaser / der einen schandtlich hinderredt / vertrager. Susurro.
v. Keller, Ayrer. Dramen ;
Barack, Zim. Chron. ;
Vgl. ferner s. v. , .