multer,
der / das
,die
,– Rib. / mosfrk.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›Getreide- bzw. Mehlanteil, der dem Müller als Naturallohn für das Mahlen des Getreides zusteht‹.Syntagmen:
der müller ein m. nemen, dem müller ein m. geben
; der m. ein sechster sein
; jn. mit der m. übernemen, jm. um den halben m. malen
; der rechte / alte m
.Belegblock:
wanne sy zu malen brengen, sall man in umb halven multer malen.
was eyn iglich achteil korns zur molen und, so der molter, das ist eyn bestrichen sechter korn und 2 ℔, fur den staub herabe getan und gnommen wirdet.
2.
›Anteil am Mahlgut, den der Müller dem Mühlherren entrichtet, Mahlabgabe‹.Syntagmen:
den m. (ein)nemen / einbringen
; jn. durch das m. beschweren, von dem malter etw. zu m. geben
; der aufgesezte / gewonliche / verordnete m
.Wortbildungen:
multener
Belegblock:
so soulde man in zo meherer sicherheit versetzen alsulchen tolle und recht, [...], mit namen den multer, die gruis, die vettewage, den porzentol.
Es sollen auch die rentmeister ein [...] ufsehen uf die mullen haben, damit [...] aller molter und was uf den mullen felt der stat [...] inbracht werde.
metzmecher, musicsenger, mudder, moltener, muller, maltzmecher.
Der dritte punte ist von der herren mulen und der multeren: sprechen wir, daz si sollen multer geben von den mulen, als iz gewonlich ist.
Der vicarius hait 11 malter rogen an dem molter.