lon,
der / das
-(e)s/-e
+ Uml. (schwach belegt).lon
Empfangenden, 5 eher aus der Perspektive des lon
Erbringenden gesehen. – Vgl. die Kompositenstrecke mit lon-
als Bw im ff.1.
›eine erbrachte Leistung (z. B. die Arbeit eines Handwerkers, Tagelöhners) oder ein geleisteter Dienst (z. B. im Auftrag der Obrigkeit, einer gesellschaftlichen Gruppe) nach allgemeiner Auffassung, nach Herkommen, auf Grund von Verträgen spiegelnder, dem Leistungserbringer zustehender Gegenwert‹; dieser Wert wird üblicherweise in Geld entrichtet, vereinzelt bilden Naturalien die Substanz des Lohnes; offen zu 5.Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
der gearnte lon
(s. u. Dirr
).Syntagmen:
(den / einen) l. aufbüren / einnemen / empfangen / erarbeiten / erhöhen / fordern / heischen / mässigen / meren / mindern / nemen
(mehrmals) / verdienen, den l. an geld geben, mit geld zalen, jm. einen / den l. geben
(z. B. dem arbeiter / büttel / forstmeister / knecht
) / bezalen / abwenden / vergelten / versprechen / vorenthalten
(z. B. dem gesinde
), jm
. [einen Betrag] l. erkennen
(›als Lohn bemessen, bestimmen‹); der l. jm. gefallen
›zustehen‹, der l
. [ein Betrag, z. B. drei batzen
] sein, der l. gros werden
; des lones behalten, eines lones behaben, des lones halben handeln, j. eines lones wert sein
; jm. etw. am l. abbrechen, jn. an seinem l. erhöhen, die leute am l. teuer werden, jm. etw. auf den l
. (›als Lohnabschlag‹) geben, um l
. [etw. tun, z. B. arbeiten / backen / bleichen / gerben / werken, wein füren, seide wirken
], jm. um l. dienen, jn. um l. anstehen lassen, jm. etw. über den l. geben, vom l. abbrechen, etw
. [einen Betrag] zu l. reichen
; der l. des abdeckers, der gerichtschreiber / werkleute, des werkes, der arbeit
; l. von der arbeit, von etw
. (z. B. von einem ros
›Pferdekadaver‹), l. um js. müe
; der bescheidene / gemeine / geringe / gesezte / verdiente / verdingte / rechte / schlechte
›angemessene‹ / ziemliche / übrige
›überhöhte‹ l
.; der abbruch des lones
; von etw. zu l
. (formelhaft).Wortbildungen:
lonabend
lonarbeiter
londienst
lonerman
lehenman
2, s. u. Voc. Ex quo
), lonfrei
longarbe
lonhaus
lonjunge
lonkind
lonkorn
lonleder
lonmeister
lonpferd
lonros
lonrecht
lonschnitter
lonschwein
lonsetzer
lonsucher
lonsucht
lonsüchtig
lontag
lonvieh
lonwagen
lonwäsche
lonweber
lonwirkig
lonworchterse
-se
aus afranz. -esse
; s. Henzen, Dt. Wortbildung.
, S. 155), 1965
lonzeuge
Belegblock:
sonst wer es nitt eyn verheyssung, ßondern eyn lohn und widder geltung.
Scharioth heyst lohn; denn solch heyligen sind nur nießling, lohnsucher.
Derselb glawb gibt dyr den geyst, [...], fechten dch die zwo keten der furcht und lohnsucht nit mehr an.
Die weyl wir doch nit sollen lonsüchtig sein.
Praevenit ergo deus, quod suam gut erzeigt ex mera gratia 430, antequam lex venit, ut greiffen, quod non lohnrecht, quod eum deo agamus.
als wenn ein boͤse Meyd zu jr Frawen sagte: Den lohn habt jr mir versprochen.
ein Erbeiter ist seines Lohns werd.
van deme guͦte sal man tuͦ deme ersten gelten dem gesinde ire vordiende lon.
so en sal nieman van desen amptzgesellen den anderen verschetzen noch an sime loin verhoegen anders, dan dat van alders [...] gehalden is.
Ebd.
49, 43
: so en sal geine vrouwe me gesinds halden dan drij maide of loinwortersen, die ir wirken solen.
die in umb loin sijde wirken [...], den soelen sij iren gewoenlichen loen ind niet min geven.
Meritorium [...] londienst [...] lonwirkig.
Vasallus eyn len man [...] dicitur ille, cui concessum est feodum [...] ein loner man.
Lonhuß meritoria [...] dom’ eius qui pro precio laborat.
die gewonlichen gerichtßkosten vnd scheden sind der Gerichts Schryber lone vmb ir mühe.
soll kein lohnjung ein dolchen oder feder tragen, nichtt spiellen an eynem sontag.
Der [miteling] irbeitet unsanfte gar | Des endes synes werkes zwar, | Das er syn lon uf bure.
hole dy erbeitere unde gyp en ir lon.
do dy arbeit [...] an gingk in den winbergen, do wart das lon gross: eynem manne zu sniten eynen tag XXI ₰ lauven gelt.
Welch knecht ouch von eynem meister scheiden wil, dem sal sein meister sinen lon geben.
Die schichtmeister sollen alletzeit uff den lontag beym anschneiden gegenwertig sein.
wann er [halbpawer] loͤnschnytter het, das im dreyssig als viel schnietten als sechzig froͤner.
Ebd.
37, 18
: und die herrschaft mer zwͤ lone den vorstmeinstern geben muͤsz, dan der nuͤtz ist von den holzeren.
daß fürgebottgelt soll einem schultheüssen volgen und sein lohn soll sein von einer persohn 1 alter ₰.
ließ mein prunen im hauß vegen, davon czu lun 2 ℔.
alte gaistliche gottsförchtige menner, die [...] nit umb des schentlichen lonsuchts willen [sind].
diz heizet ein lon, daz etwem widerwegen wirt umbe die widergeltunge der werk oder der arbeit [...], also ouch widerwegen den lon dez werkes oder der arbeit ist ein getat der gerehtikeit.
und warend doch die lüt an irem lon als tür worden, das man ainem wimler muͦst x pfening geben.
wenn inen [schower] aber lonleder fürbrăcht würdet, das verderbt ist [...], das setzend si dann hin zuͦ ainem raute.
es soll auch ain jede person
[mit
blattern]
in sollichem halben jar dhaine ire klaider [...], in dhain gemaine oder lohnweschen legen. alle vierzehen tag den wirten und weinschenken am freitag das umbgelt in das lohnhaus zue bringen.
min herre [...] klegt sich von derselben frowen, si laß im die zehenden nit aigenlichen volgen von dem korn; sy well vor uss da von longarben nemen [...] die selb frow sprach, [...], im solt der zehent volgen von dem korn, also mit dem geding daz man voruss von allem korn longarben nemen solt.
Was lones die meister, die veltsiechen versuͦchent, nemen soͤllent.
Wo ouch dieselben von Arburg lonschwin in erstbemelt holtz dingen wellten, [...], söllent sy der gestalt darin achtung und mas halten, das es nit übersetzt werde.
diewyl die von Roggwyl lohnschwyn genommen und in das acherumb getriben.
wo nend wir aber vnsernn lon, | das wir wachend nacht vnnd tag?
Lon (der) Belonung / Sold. [...]. Lon verdienen / Vmb lon wercken vnd arbeiten. [...]. Das ist mein Lon / Jch hab es verdient. [...]. Den gemachten Lon hoͤuschen / forderen / nemmen / bezalen. [...]. Vom Lon abbraͤchen / Den lon minderen.
so verpüt hiemit vor hochgedachter unser gnediger fürst und herr, das fürohin niemands, [...], weder garn noch werckh sölle ufkoufen [...] us der ursach das er dasselbig widerumb uf gewin wöllte verkoufen und durch sich selbs oder andere seine spinneren ald lonweber nit wölle verwerckhen lassen.
und hat dan im müssen umb ein zimlichen lon diennen ein jar.
Niemands, [...], soll uff ein mahl mit mehr dann zweyen rossen (die nit lohnroß sonder syn eigen syend) z’Forst fahren.
Die Vögte sollen
dheine taglön noch andere verdiente lön mit korn, sonders mit gelt zalen. so haben wir 6 lonwegen gedingt uf der dörffer schaden.
soldener dc sint die da vehte͂t vmbe solt dc ist lon.
Es ist och gesetzet umb die loͤne der werkluͥt, die in den wingarten w(e)rkent, daz [...].
mach dem veinen töchterlein | darnach zwen schuoch vil schon. | darumb gib ich dir meinen lon.
kainer soll kain lonvich umb gelt einnemen, dann daran er tail und gmein hat und nit mer wann als er wintren mug.
des abdeckers bestimpter lohn soll sein von einem gefallenen roß [...] 1 batzer.
er [schmid] ist schuldig ain jeglichs roß
[als Bemessungsgrundlage?],
so lohnkorn gibt, [...], zu beschlagen. es soll auch niemand [...] kain außlendig frembd lonkind annemmen one wissen und bewilligen der herrschaft.
Swaz der man verdient mit seinem pfluͦg, mit seinem vich, do der man selb oder sein gedingter ehalt pey ist, daz heizzet alles gearntz lon.
Swaz ain ehalt seins gearnten lons behabt mit dem rechten gen seiner herschaft, des sol man den ehalten wern des selben tags mit pfant.
dass
Elsbet den Beweis für ihre Behauptung vor dem Bergherrn mit
zwain erbern gesessen unversprochen mannen, die nicht lonzeugen wêrn, zu erbringen habe
. ob man farren unter das vich schlüeg, [...], so sollen si lonfrei gehüett werden.
daz vier lonsetzer zu den gewönlichen arbaiten sein sullen, das dieselben ir vleissich aufmerken wie man den lon [...] gibt, auch setzen sullen den man geben und nemen sol.
Toeppen, Ständetage Preußen
2, 362, 23
; Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 131, 32
; Kollnig, Weist. Schriesh.
245, 39
; Köbler, Ref. Franckenfort
85, 14
; Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
20, 9
; Hertel, Hall. Schöffenb. ;
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
61, 11
; Löscher, Erzgeb. Bergr.
70, 7
f.; Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Dinklage, a. a. O.
113, 25
; Rennefahrt, Wirtsch. Bern ;
ders., Stadtr. Ravensb.
279, 10
; Barack, Zim. Chron. ;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Vogel, Salb. Heiliggeistsp.
488, 5
; Wutzel, Rechtsqu. Eferding
36, 22
; Schmitt, Ordo rerum
120, 44
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz. 1989, S.
195
; 2.
(meist:) ›in Kategorien des wirtschaftlichen Leistungs-Lohn-Gedankens gedachter, dem Menschen im Jenseits zuteil werdender Lohn für irdische arbeit
1; 3, verdienst, pein
1, übung, werk‹
; (seltener:) ›als göttliche gnade
verstandene, folglich als Geschenk Gottes gedachtes leidvolles Leben im Diesseits als Vorstufe des ewigen Lebens in Gottnähe‹. Nach der zuerst genannten Nuance werden die werke
im irdischen Leben mit dem mehr oder weniger ausgeprägten Blick und mit der Hoffnung auf entsprechende Belohnung im Jenseits vollbracht; der lon
besteht in ewiger Seligkeit, in Gottnähe, in der Teilhabe an Gottes Herrlichkeit, in weiteren Vorstellungen vom Himmelreich; Werke und Seligkeit stehen mehrfach in einem Entsprechungsverhältnis, so dass lon
bei nicht vorhandener guter Leistung auch als Strafe, Verdammungsurteil gesehen werden kann. Nach der zweiten Nuance tritt die profane Werk-Lohn-Entsprechung in den Hintergrund gegenüber der Betonung des christlichen Erlösungsgedankens, dann eher: ›arbeit, pein
usw. in ihrer spirituellen Qualität als Gnadengabe, Geschenk Gottes an den Menschen‹; teilweise mit Tendenz zu: ›unio mystica‹. Die Texte stehen vielfach in festen Formulierungstraditionen und zeigen sprachliche Versatzstücke, deren theologischer Hintergrund vielen Autoren selbst kaum durchsichtig gewesen sein dürfte.Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Syntagmen:
den l. ansehen / betrachten, got den l. geben, die volkommenheit den l. sachen, l. in sich bilden, von got hoffen / empfangen, l. als sicherheit, pfand des heiligen geistes empfangen, l. nach dem werk, nach dem verdienen, gemäs der arbeit geben / empfangen / nemen, jm. den / einen l. geben
; der lon gros / ewig sein, js. l. in den himeln gros sein, js. l. klein werden, jm. ein l. werden, l. nach der grösse des dienstes werden
; der l. gottes
(gen. definitivus), got
(mehrfach), das himelreich, die sele des sones, die verdamnis, sich selbst verzeihen
(subst.: ›Aufgabe des Selbst‹) js. l. sein
; des lones versäumen, etw. des lones wert sein, die sele sich des lones trösten, sich des lones nicht belangen
›sich keine Sorge um den lon
machen‹, des lones e. S
. (z. B. der marter
) nicht entfremdet sein
›teilhaftig sein‹; das herz durch l. neigen, got nicht durch lon
›um des lones
willen‹ minnen, das ewige feuer jm. zu l. werden, das himelreich zu l. nemen, jm. etw
. (z. B. der engel krone
) zu lon geben, christus sich vor uns zu einem l. geben
; der l. der marter, des ewigen lebens, im ewigen leben
; der ewige
(vielfach) / gelobte
›verheißene‹ / grosse, löbliche / künftige l.
; die merung / beschäude des lones
.Belegblock:
gib [Got] uns ewigen lon | Nach dieses liebes ende!
dat lon ist vnmatzen groz, daz iz keyn menschen noch hertze betracten mach.
die auß kindischer und zeitlicher lieb got dienen, und suͦchen umb dass ir, umb gab und lon willen, es sey zeitlich oder ewig.
der [geist] macht eyn rein [...] hertz, das lauter umb sonst frum ist, kein lon sucht.
hie steet das werck und der lon, und der glaub wirt geschwigen.
swaz dû mit gote suochest, daz enist niht, swaz ez joch sî, ez sî nutz oder lôn oder innerkeit [...]; dû suochest niht, dar umbe envindest dû ouch niht.
alliu pîne und werk der arbeit daz nimet ein ende, aber der lôn, den got darumbe gibet, der ist êwic.
enbilde kein warumbe in dich, noch in zît noch in êwicheit, noch lôn noch sælicheit, noch diz noch daz.
ez [sîn selbes verzîhen] ist ein gelübede [...], wie dem menschen allez sîn lîden [...] vrœlich wirt, und ist ein lôn mê dan ein gebot.
buͦt ime [got] dinst alleine, | so wirt din lon nit cleine.
des [Got] knechte wir sin sollent jme getruwelichen zu wircken, jn hoffenünge des könfftigen lones des ewigen lebens.
Als das kint sich trostet seyner | müter also trostet sich meyn | sele des lones Gots volck.
Daz ist ein allzu groz lon, daz alle, di im dienen, sullen an der einunge mit im wonen.
unser herre Jesus Christus der wiseté sine libe dar an [...] daz er sich vor uns zu einime lone gab.
wan ûwir lôn
[
belonungLang
1521 / Emser
1527 / Eck
1537: ]
ist grôz in den himelen. gerechtikeit man wirket schon, | das man von gotte hoffet lon.
Das ewige feuer [...] allen Luͤgnern zu lohn und theil werden wird.
Das die ver dam nus ist ir [lehrer] lan.
mer dise gobe die ist daz ende und der lon und ist Got selber sunder mittel und on allen underscheit, und git sich dem menschen alhie selber mit ime selber.
Der sun hat sich vns so gar gegeben, daz sin sele ist vnser lon, sin bluͦt vnser trang, sin lichome vnser spise.
daz vierd ist der lon der dem arbetenden geben wirt nach disem libe, daz ist daz hýmelriche und Got selbe, der ir lon wesen wil.
Etlich lvͥte froͮwent sich in einer beschoͮd des ewigen lones, die wil si in dem lip sint, so si an sehent gottes antlit in einem jvbil.
Alle moͤnschen soͤnd hütt für mich gan | Vnd nach jr werk lon enphan!
Die trẃ die du mir hast gemessen, | Deß sey got dein ewiger lon.
got fristet dem sein lankleben, | der vatter und muoter eret schon: | darumb wirt im der ewig lon.
das ist unnser herr Jhesus Christus, ein erlóser aller begernden welt [...], der lon und die freúd alles hymelischen hers.
so ist er [Jeronimus] doch des lones der marter nicht enpfhrëmdet.
Ebd.
14, 41
: nu ge ich in das vater lant. Sëcht an den lön, darum ich gelauffen pin in diser angst.
Reissenberger, Väterb. ;
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
146, 5
; Strauch, Par. anime int.
133, 11
; Wagner, Erk. Ps.-J. v. Kastl
16, 65
; Gille u. a., M. Beheim
121b, 167
; zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
37
; Reichert, Gesamtausl. Messe
96, 14
; Stammler, a. a. O.
408
; Schottenloher, Flugschrr.
71, 35
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
28
; Bauer, a. a. O.
88, 2
.3.
›der eigenen (positiv bewerteten) Tat, Haltung, Tugend aufgrund des herrschenden Verständnisses von Ordnung, Recht, Gerechtigkeit gemäße Belohnung, Vergeltung, Erwiderung, entsprechende Gegengabe, gebührender Dank, Lohn (jeweils im nicht rechtlichen, wirtschaftlichen oder finanziellen, sondern im ordnungsideologischen Sinne)‹.Syntagmen:
l. wollen / gewinnen / empfangen / haben, jm. seinen l. geben
; js. haupt js. l. sein, die ere ein l. sein
; j. lones wert sein
; jm. etw. im selben l. wiedergeben, etw. zu l. petieren, jm. etw
. (z. B. die keusche
) zu lone geben, das werk jm. etw. zu l. messen
; der l. der liebe / tugend / wirde / woltat
; der grosse l
.Belegblock:
ir keine [suster] in sal sich inschuldigen von deme dineste der kuchenen, [...]: wanne da mede gewynnent sie groszen lon und mynne.
daz da geschiet ane willen der geistelichen muder, daz wirt gezalt zu ideler eren, nit zu lone.
iglichem laß ich [Gerechtikeit] werden das, | was im sin werk zu lone maß.
won honor est premium virtutis, er ist nit anders denn ain lon der tugent.
Die Tochter dantzet wunder schon, | das haupt Johannis ist ir lohn.
,Was du [grauf] mir tuͦst geben, | [...] | Ich wil dir widergelten schon | In dem selben lon‘.
Er twang s’ mit lieb [...], | das si im gab ir mägtlich kew͂sch zue lone.
Ist das du dein getrauen seczen pist in die menschen, so würstu den lon enpfhahen von den menschen.
4.
›dem eigenen (negativ bewerteten) Verhalten entsprechende Vergeltung, gebührende Strafe‹; vielfach ironisierender Gebrauch.Phraseme:
jm. der katzen lon pfeifen
›jn. schmeichelnd verhöhnen‹; jm. den verdienten lon geben
.Syntagmen:
(s)einen l. empfangen / haben / nemen, jm. einen l. geben
; etw.
(z. B. der tod
) der lon
(e. S.) sein, jm. der minne l. werden, reue js. l. werden
; jm. zu l. hofieren
(s. u. Henisch
), jm. etw. zu l. geben, den grossen
(›schwangeren‹) bauch zu lon haben
; der böse / rechte / verdiente / zeitliche l
.Belegblock:
ßo nemen sie yren vordienten lohn, nemlich das sie auff den sand bawen.
auff das [...] Gott sie [feinde] wider bezale und inen iren verdienten lohn gebe.
Da verlieren sie denn die hulde [...] Gottes und muͤssen yhren zeytlichen lohn dahyn nemen.
Das ist die frucht und lohn, so wir jrer Wercklere zu dancken haben.
seit wa hie sich selue erheinck, | dat was der loyn den he is intfeinck.
[sie] kamen bed vmb leib vnd leben / | Soͤlch boͤser lohn ward jhn gegeben.
du bosewycht / du solt dynen lon han.
Soll dann die eygen Herrschafft mein, | [...] | Mir geben so ein bösen Lohn.
Jetzund zeucht er [Schalck] also darvon / | Den grossen Bauch hab ich zu lohn.
man haͤtte jhme Stadt vnd Land verwiesen. Vnd warlich / were es der rechte Lohn.
last du [salvator] nit vast bald daruon, | so würt gross rüw zuͦ letst din lon!
und haun mirs also für gesetzt, daz ich mich gentzlich in den tod geben wil, ob daz ist, daz der tod diser sach lon ist.
Absolon auch seinen lohn empfahet / wie aim auffruͤrer und auffwigler gebüret.
Wer einem bawren den hindern kratzt / dem hoffiert er zu lohn in die hand.
der tiefel müss dich schenden, | das gib ich dir zu lon.
Do si mir pfaiff der katzen lon, | do därrt ich ir der meuse don.
Darumb gab im die herschafft Florentz seinen rechten lon und verprennten den poswicht.
5.
›für eine Ware, eine Tat, eine Leistung erbrachter oder zu erbringender Preis‹; er kann in einem materiellen oder in einem situativ je anderen Gegenwert, auch in einem persönlichen Opfer bestehen; speziell: ›Beschwichtigungs-, Bestechungsgeld‹; ›Kosten für etw.‹; ›als Preis für die Erlösung des Menschen gesehener Opfertod Christi‹.Belegblock:
Wengker Judeus secundus dicit: Judas, das lon were zu groiß!
ordenen wir das der verlyher od’ verdinger nit schuldig sy dem der ein werck bestanden od’ zumachen vffgenõmen hat den lone zubezalen das wergk sy dan vßgemacht vñ bereit.
Iz zcimet nicht si [silberîne] zuͦ werfine in den stok carbonam, wan iz ist ein lôn des blûtes
[
werde des bluͦtzMentel
1466: ;
kaufgelt deß blutßLang
1521: ;
BlutgeldLuther
1545: ].
wann ich nur durch die wache wer, | [...], wie ichs soll anfahn. | Wie? wan(n) ichs mit eim leget a(h)n, | Schenckt I(h)m zu Lohn Etlich Ducaten.
Doran ist auch gestreckt das heil, | Das lohn vor welchs die Welt ward feil, | Der suͤnden buͤrd er auff sich nam.
die [des küngs tohter] gab man do zu seinem lon dem küng Thelamon.
so lat uns denne bey ewerselbs aigenem botten uff unser selbs luͦn, [...], auch geschriben wissen, wie [...].
swer sein guͦt von hinnen abe fuͤren wil uf einem holtze, uf dem daz guͦt her choͤmen ist, daz sol man im ze chauffen geben umb ein zitlich lon.
dorumb gross rach volgt eu mit bösen lönen.
Es ist ain lon des pluetz, | Das Judas der mördlich nam.
Steer/Vogl, Rechtssumme
8, 2006, 669
.