mit-
[+
Adj.
/ Adv.]. - Die Adjektive mit dem Erstglied
mit-
bilden eine offene Reihe; sie werden hier nur in Auswahl dokumentiert; die Auswahl richtet sich u. a. nach der Anzahl der Belege, dem angenommenen Grad der Verständlichkeit, dem angesetzten Grad der Polysemie. Zur Sicherung der Überschaubarkeit wird eine Trennung der Belege vorgenommen: In 1 stehen die Bildungen, die nach der Beleglage nicht als Lehnerscheinungen erkennbar sind, dies aber gleichwohl sein können und tatsächlich oft sind; in 2 finden sich die Bildungen, die sich aus dem Beleg und dessen Vorlage heraus als Lehnübertragungen / -übersetzungen zu erkennen geben. Das übliche Beschreibungsprogramm wird nur reduziert verwirklicht.
1.
Bildungen, die nach der Beleglage nicht als Lehnerscheinungen erkennbar sind, dies aber gleichwohl sein können und tatsächlich oft sind.
Wortbildungen
(in Auswahl):
mitförmig
1 ›gleichförmig‹,
mitgeschworen
,
mitgestendig
›wesensgleich‹,
mithäusig
›zum Haus gehörig, im Haus lebend‹ (zu
hausig
),
mitleibig
›zu einer religiösen Gemeinschaft gehörig‹ (vgl.
1
 49; a. 1531 / 1667),
mitpfarrig
›pfarrzugehörig‹,
mittätig
(im Beleg subst.),
mitzeitig
›gleichzeitig‹.

Belegblock:

Zu
mitförmig
:

Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
alle die, die er hat fúrsehen, die hat er vor bereit, daz sú wúrdin mitfoͤrmig mit dem bilde des sunes gottes.

Zu
mitgeschworen
:

Grothausmann, Stadtb. Karpfen
44, 16
(
mslow. inseldt.
,
1503
):
Michl Schnaider vnśers Ratths mitgeśchworener Aidbrueder.

Zu
mitgestendig
:

Beleg s. v. .

Zu
mithäusig
:

Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
aim ietlichen scheffner ist zuͦ zeordnid ain mitthúsigi frow, die in behallt und im doch in ettlichen sachen zuͦ hilff kum.

Zu
mitleibig
:

Zu
mitpfarrig
:

Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
Wann du ye wilt vnbenuͤgig sein an dines pfarrers maͤß vnd an gemeinem gebaͤt diner mitpfarrigen.

Zu
mittätig
:

Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
verordnet / daß man die Zauberer vnd Hexen torquiren solle / damit sie jhre mitthaͤtige sollen offenbaren.

Zu
mitzeitig
:

Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
ein múnch, der dem vorgenanten párting mit zeitig in dem orden was.
2.
Übersetzungs- und Übertragungslehnwörter(in Auswahl).
Wortbildungen:
mitanhänglich
/ condependens,
mitbedeutig
/ consignificans,
mitförmig
2 / conformis ›(mit Christus) gleichförmig‹,
mitgleich
/ coaequalis, compar (dazu bdv.: ),
mitleiblich
/ concorporaliter (dazu bdv.: ).

Belegblock:

Zu
mitanhänglich
:

Voc. inc. teut.
q iijr
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Mit anhenglich adu’biu͂ Cõdepe͂dent’.

Zu
mitbedeutig
:

Dasypodius (
Straßb.
1536
):
Consignificans, Ein mitbedeutigs.

Zu
mitförmig
:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das wir mitformig werden sins einbornen natúrlichen suns.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
68, 12
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
daz si werden mitförmig mit dem bilde des gotis suns, daz er der erste geborne si under vil brüdern.

Zu
mitgleich
:

Steer, K. v. Megenberg. Sel
44
(Hs. ˹
moobd.
,
1411
˺):
die drey personen all sein in selber mitewik vnd mitgeleich.
Schmitt, Ordo rerum
439, 18
(
oobd.
,
1439
):
Compar [...] mittgeleich [...] mitebin.

Zu
mitleiblich
:

Illing, Albert. Sup. miss.
1361
(
els.
,
n. 1380
):
In dirre zuͦuersiht so werden wir geruͤffet zuͦ cristo, das wir also mittenatuͥrliche vnd mitteliplich in imme vereinet werdent.