mit,
Präp.
(1-13),
Adv.
(14); außerordentlich breites und eng vernetztes Bedeutungsfeld; im Zentrum steht der Gebrauch mit Ausdrücken der Art und Weise (1), daran anschließbar (in einem weiten modalen Sinne) Ausdrücke der Verbundenheit (2), das Verhältnis der Wechselseitigkeit (3), die Beschaffenheit (4), die Zeitlichkeit (5), die Räumlichkeit (6), die Instrumentalität (7-10; engstens verbunden), die Ursächlichkeit (11) und der Bezug (12); 13 Gebrauch in Phrasemen; 14 schwach belegter adverbialer Gebrauch.
1.
kennzeichnet mit folgendem Subst. (meist einem Verbal- oder Adjektivabstraktum) die Umstände, Art und Weise, auf die das jeweilige Subst. Bezug nimmt; die Übersetzung ins Nhd. kann oft durch ein Adverb erfolgen, z. B.:
mit fleis
›fleißig‹,
mit willen
›willentlich‹.
Phraseme:
mit icht
›irgendwie‹;
mit nicht
›mit nichts, auf keine Weise, auf keinen Fall‹;
mit mund und hand
;
mit wort und werken
.
Syntagmen:
mit etw. sünden, mit hulden scheiden, mit neid auf jn. schlagen, jn. mit argherzigkeit anfechten, mit wiederzäme erschrecken, mit gewalt schwächen, für einen rectoren aufwerfen, jm. mit gewalt im lande liegen, mit fleis etw. schreiben, mit gunst gewogen sein, mit antwort begegnen, der gemeinde mit lesen / predigen vorstehen, etw. mit freuden empfangen, mit jamer / not / qual leiden, mit geduld ertragen, mit has erleiden, sein kreuz mit we tragen, seinen tag mit leiden verzeren, e. S
. (z. B.
dem wort
)
mit schweigen / stilheit gedienen, sich mit züchten von jm. urlauben, mit dem haupt an den galgen kommen, sich mit andacht in jn. (in got) richten
;
mit bitte
[+ Infinitivsatz mit
zu
],
mit gebeugten knien / aufgehobenen augen, mit haufen
›scharenweise‹,
mit arbeit / fleis
(mehrfach)
/ freuden / grimmen / leid / wiederzäme / willen, ein her mit christen
.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
daz ist dirre der daz wort hôrit und iz zuͦhant mit vrouden intfêt.
Ebd. Mk. :
dô lîf einer zuͦ ime mit gebougiten knien.
Sermon Thauleri
36rb, 3
(
Leipzig
1498
):
man magk dyßem wort mit nicht baß gedienen. dann mit stillheit.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Data opera. Fursetzlich williglich mit willen vorbedachtsamlich.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe (
Wolfenb.
1593
):
Kan ich nicht mehr darumb thun, so mus ichs [...] mit gedult vertragen.
Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 35, 22
(
md.
,
um 1350
):
daz kein vleischower sol [...] pfinnecht vleisch [...] mit nichte veile haben.
Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501ff.
):
noidt, | die die mentscheit lyden sale | mit groysßem jamer.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
72, 3
(
omd.
,
1487
):
wer sich zcu böser geselschafft heltt. komptt offt mitt dem hou̇ptt an galgen.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
do ersăchend sy ein gros her umm die stat liggen mit
[›bestehend aus Christen‹]
Krysten.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1525
):
den [sprucht] sy zuͦ beiden sitten gehalten haben mit mund und hand.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Das mich dein zartlich vmbefan | So grymmeclich hie began, | Erschrecken ser mit widerzam?
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
13
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Mit herczen, mit willen, mit andacht, richt ich mich in got.
Klein, Oswald
126, 30
(
oobd.
,
1416
?):
des süll wir nit vergessen | [...] | mit wort und werchen sü aller stund | denckleich seiner marter klag.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
kund ich mit ichte, ich wolt im doch ainen drauch legen.
Bauer, Imitatio Haller
100, 16
(
tir.
,
1466
):
mit welcherlai der mensch sünden ist, mit dem würt er auch schwerleicher gepeiniget.
Reichert, Gesamtausl. Messe
140, 8
;
Bachmann, a. a. O. ;
Rennefahrt, a. a. O. ;
Dreckmann, H. Mair. Troja
16, 13
;
Haltaus, a. a. O. ;
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 8, 35
;
Rauwolf. Raiß ;
Klein, a. a. O.
1, 29
;
126, 30
;
Weber, Füetrer. Poyt.
258, 5
;
Munz, Füetrer. Persibein
335, 7
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
Spiller, a. a. O. ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
3, 1
;
12
;
Voc. inc. teut.
q iiijr
;
Vgl. ferner s. v. , (V.) 7,  2,  2,  4, (V.) 3.
2.
kennzeichnet mit folgendem Subst. die Verbundenheit, das Zusammensein, (vereinzelt:) das Zusammenkommen e. P. mit einer anderen oder das Einbegriffensein einer sachlichen Bezugsgröße in einer anderen: ›mit jm., mit jm. zusammen; samt, mit, einschließlich e. P. / e. S.‹.
Phraseme:
mit haut und har; mit leib und gut
.
Bedeutungsverwandte:
 1,  134.
Syntagmen
got, der teufel mit jm. sein, j. mit jm
. (auch:
mit got
)
sein, j. mit jm. betrübt sein, mit jm. in den tod gehen, mit got die creatur lieben, mit einem frauenbild die zeit vertreiben, mit jm. freude pflegen, sich mit einem weibe von dannen machen, ein tor mit den riegeln ausheben, mit seinem kram nach der stat gehen
;
Herodes mit Jerusalem, das einen mit got
.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Ri. 16, 3
(
Wittenb.
1545
):
[Simson] ergreift beide Thür an der stadthor [...] vnd hub sie aus mit den riegeln.
Dubizmay, kurß zu Teutze
3, 15
(
hess.
,
1463
):
GEgruset bistu maria vol gnaden der here ist mit dir.
Jostes, Eckhart
111, 34
(
14. Jh.
):
Ein insin und eyn anhaften und ein einen mit gote, daz ist genade.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Dô abir der kuͦnig Hêrôdes diz hôrte, her ist betrûbit und alliz Jêrusalêm mit ihme.
Eggers, Psalter
54, 11
(
thür.
,
1378
):
met den, die vnrecht tuͦn, en ge ich nicht in.
Mönch v. Heilsbronn. Fronl.
10a, 7
(
nobd.
,
E. 14. Jh.
):
Jch beger zv sterben vnde mit got zv sein.
Helm, Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
In dem andern grad wirdet der breutigam gelibet uber all ander, wiewol nit allein, sunder mit im die creatur.
Turmair (
Nürnb.
1541
):
Die tapfern ansehlichen kriegsleut begrub man mit dem harnisch.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Damit schied er hinweg und fuor wyder gen Monassa mit dem kriegsvolck.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 5, 10
([
Augsb.
]
1548
):
Ja Herr ich liebe dich / und will mit dir in den tod gehn.
Klein, Oswald
1, 20
(
oobd.
,
1421
):
Ain frauen pild, | mit der ich han mein zeit so lang vertriben.
Ebd.
1, 43
:
Mit haut und här, | so hat mich got swërlich durch si gevellet.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. Weibe ;
Rosenthal. Bedencken
20, 22
;
Froning, Alsf. Passionssp. ;
Karnein, Salm. u. Morolf
19, 3
;
Jostes, a. a. O.
3, 10
;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Wiessner, Wittenw. Ring
1230
;
2517
;
4580
;
9650
;
Stammler, Berner Weltger.
547
;
Sappler, H. Kaufringer
14, 237
;
Bachmann, Haimonsk. .
3.
kennzeichnet mit folgendem Subst. (meist: einer Personenbezeichnung) die Person (vereinzelt eine sachliche Größe), die mit einer anderen Person oder einem Personenkollektiv in das Verhältnis der Wechselseitigkeit tritt (z. B. in verbaler Kommunikation, in Auseinandersetzungen o. ä).
Syntagmen:
mit jm. fechten / gelten / reden
(mehrfach)
/ stechen
(z. B.
mit dem gast
)
/ streiten, überein kommen
, [wohin]
gehen, treue / rat halten, einen vertrag machen, eine rede anfangen, in frieden sein, der hunger mit jm. fechten, sich mit der welt betragen
.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Pacifci cum aliquo. Mit je mãds eins werden vber ein kommen.
Luther. Hl. Schrifft.
Sir. 37, 11
(
Wittenb.
1545
):
HAlt keinen Rat mit dem / der ein argwon zu dir hat.
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1. H. 14. Jh.
):
[dat ingeyn schroder] in geyn gademe mit eme gayn in sal, bit eme ze geldene.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
133
(
Nürnb.
1517
):
Uber das wißt ir, nit ein verechtlich zeichen der lieb sein mit einander reden.
Wiessner, Wittenw. Ring
4290
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
Daz die speis dir füeget bas, | So der hunger mit dir vicht.
Ebd.
1640
;
4657
;
4719
;
7140
;
Sappler, H. Kaufringer
14, 89
.
4.
kennzeichnet mit folgendem Subst. eine Eigenschaft, Beschaffenheit einer Bezugsgröße.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
12, 31
(
preuß.
,
1407
):
eyne holczyne schale mit eyme silberynne griffe und bynnen mit unsers herren antlicz.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
unde hatte einen wolgesasten lip mit ebener große, mit eime schonen antlitze.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
31, 21
(
thür.
,
1474
):
so gehoret zcu gerade alle schaeff unde genße, kasten met uffgehabin leden.
Wolf, Norm im sp. Ma.
33, 19
(
schwäb.
,
15.
/
16. Jh.
):
die süllent haben ainen rock mit ainer gugel.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
11, 4
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
ain guldein vingerlein, | mit / sexerlai gestain durchlait.
5.
kennzeichnet mit folgendem Subst. (oft: mit einem Verbalabstractum) die Gleichzeitigkeit oder die enge zeitliche Folge mit einem anderen Bezugsverlauf, auch die Parallelität von Verläufen seit einem bestimmten Zeitpunkt oder bis zu einem Zeitpunkt hin; ins Nhd. übersetzbar mit ›bei, mit, während, in, unter, begleitet von‹ (je nach Kontext).
Phraseme:
mit dem
›während‹;
mit das
›bis‹ (jeweils Konj.).

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
mit
(›bei‹)
windefaren.
Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Mit dem
(›als, während‹)
und er diz gesprach, | ein oblâtâ er dâ sach | [...] | kegn sinem munde swebin.
Rueff, Rhein. Ostersp.
217
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
o vergifftige slange, daz mecht du, | mit daz
(›bis‹)
der selbe ist mentsche worden.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
dar umb waren ir fil uß der stad gefaren mit daz
(›bis‹)
man sie troste libes und gudes.
Perez, Dietzin
1, 404, 19
(
Frankf.
1626
):
wurde aber [...] mit grossem Spott seiner Feinde auß solcher Gefahr errettet.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
der ryß tuckt den kopff mit
(›bei‹)
dem streich, und Rengnold [...] gab im ein andren streich.
mit
(›bei‹)
dyssen wortten fiellen im die trehen uß den ougen.
Ders., Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
mit
(›bei‹)
allem wee, so ich hab, hab ich so grosse forcht, dir beschech etwaz.
Maaler (
Zürich
1561
):
Aufzwicken / der einem redenden mit
(›im‹)
schreyben geuolgen / vnnd sein red in geschrifft verfassen mag.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
331
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Es was czimleich daz sich der tag mit
(›bei‹)
dem liecht aneuieng.
Gierach, Märterb.
10304
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
solcher hocher rainer tugent | phlagenn sy mit
(›seit‹)
jugent.
Meisen u. a., J. Eck
56, 20
.
6.
kennzeichnet in der Formel
mit uns
den sozialen Raum, in dem e. P. steht.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
45, 11
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di muncze macht man also: man [...] legit die [barke] czu samen und macht dor us, sam man tut mit uns, das papir.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
71, 5
(
omd.
,
n. 1474
):
Wir habin in dissem dorffe eynen ludprister, das ist mit vns eyn pfarrer.
Ebd.
78, 31
;
89, 1
.
7.
kennzeichnet mit folgendem Subst. das konkrete Mittel, Instrument, mit dem / mittels dessen man etw. tut oder etw. affiziert, bearbeitet, vollzieht, herstellt oder mit dem man jn. behandelt: ›mittels‹.
Syntagmen:
mit würfeln spielen, mit büchsen aufeinander schiessen, etw. mit etw. schleifen
(z. B.
den rubin mit blei
)
/ polieren
(z. B.
den balas mit marcasit
)
/ rüren
(z. B.
wasser mit einem strüdel
)
/ versiegeln
(z. B.
das bergrecht mit einem ingesiegel
)
/ bestellen
(z. B.
das vorwerk mit pflügen
),
etw. mit der nadel nähen, mit tinte anzeichnen, mit wasser reiben, mit nägeln zusammen fügen, ein schlos mit aller macht gewinnen, jn. mit fäusten schlagen, jn. mit x mannen legen
›lagern lassen‹.

Belegblock:

Voc. inc. teut.
q vv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Mit Wurffel spile͂.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
52, 13
(
Frankf.
1535
):
[Rubin sol mann] polirn vff eim Kupffer / mit schwartzem feurstein.
Ebd.
18
:
Ballas polirt mann mit Marcasitl.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
herr Tristrant, leget den künig [...] mit zwey hundert mannen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
kinig Mathiasch [...] das schloß mit aller macht [...] gewunen hat.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
187, 74
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
Als ein vischer mit dem strüdel das wasser rüert.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
622
(
oobd.
,
1607
/
11
):
seidenzeug [...], von allerey farben, vögel und rosen mit der nadel geneiht.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. ;
Vetter, Pred. Taulers ;
Martin, H. v. Sachsenh. Tempel,
772
;
Piirainen, Igl. Bergr.
21a, 9
;
Voc. inc. teut.
q iiijr
/v.
Vgl. ferner s. v. , , ,  1.
8.
kennzeichnet mit folgendem Subst. (oft: mit einem Verbal- oder Adjektivabstraktum) das Mittel, mit dem man etw. effiziert, zustandebringt, etw. ausrichtet oder mittels dessen man sich handelnd (darunter rechtlich) auf e. P. bezieht: ›mittels, über, durch‹; auch: ›aufgrund‹; im Unterschied zu 7 ist das Mittel eher abstrakt gedacht; außerdem ist eine kausale Nuance impliziert, damit offen zu 9.
Phraseme:
mit dem, das [...]
›dadurch, daß [...]‹;
sich mit der hand nären
.
Bedeutungsverwandte:
 7.
Syntagmen:
mit tüchern bedekt sein, mit einem gebilde
[wohin]
fliessen, mit reinigkeit den leib hüten, jm. mit dem brot den leib geben, (etw.) mit werken erzeigen, mit rauben ausrichten, jn. mit einem geist, mit betriegnis versuchen, (etw.) mit worten erzeigen, jm. mit dem almosen helfen, s. S
. [Dat.obj.]
mit hertigkeit wiederstehen, jm. jn. mit der hand antworten, etw. mit gericht antasten, mit recht angreifen / antasten
;
mit gut / geld, mit gewalt
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. U (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
so mogent dẏ vurgenanten herren [...] dẏ vurgenanten underpant anegriffen [...] myt gerichte.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
und raden wir iz, daz in dissen virzig dagen iren lib huden mit aller reinikeide.
Jostes, Eckhart
3, 6
(
14. Jh.
):
Mit ein gepild sul wir flizen von einer clarheit in die ander.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz [brot] ist allen den die des gelouben. die im widersten mit der herticheit ires herzen, [...], den ist dise rede swer.
du solt im [dem ebencristen] helfen mit dem almusen und mit rat und mit tat.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1520
):
ein grosse schaar der wittwen, die sich mit jhrer hand nehren.
Andreae. Ber. Nachtmal
83r, 3
([
Augsb.
]
1557
):
der Herr gibt vns neben vnd mit dem Brot seinen Leib.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
Darumb spricht er. nit mit guͦt oder mit gelt. wann er het kains. und spricht. §  Mit gewalt. wann sie was ain jungkfrau.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sein grimmichait wirt gestillt mit dem, daz man im diu hörner versegt.
Hohmann, H. v. Langenstein. Quästio
197, 242
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
syben petriegnüs vnd versuechung des pesen geist, mit den er manichualtichleich versüecht vns tödleich menschen.
Vgl. ferner s. v.  9,  1, .
9.
kennzeichnet mit folgendem Subst. (oft formelhaft:
mit worten
o.ä.) die sprachliche Handlung als das Mittel, mit dem sich j. verbal auf e. P. oder (seltener:) e. S. bezieht: ›mittels, mit Hilfe von Worten o.ä., über, mit, durch‹; als Spezialisierung von 8 auffaßbar.
Syntagmen:
mit der zunge handeln / unkost tun, mit der predig werke tun, jn. mit worten ansuchen / antasten / manen, sich mit worten gegen jn. gebrauchen, e. S. mit worten eine farbe anstreichen, den sin mit worten geblümen, etw. (js. angesicht) mit speichel / spot vermasigen, mit der rede etw. zu wegen bringen, die schlüssel der kirche mit dem ban kleinern, die vögel mit der stimme antern, der welt mit der predigt ein gutes bild geben
.

Belegblock:

Eggers, Psalter
6, 25
(
thür.
,
1378
):
met eren zcungen daten si vnkost.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
sie gaben gut bilde der werlde mit der predige und mit andern guten werken.
Pyritz, Minneburg
1938
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ach kund ich den mit alle | Mit worten wol gebluͤmen, | Ir schon dar inne geruͤmen!
Lindqvist, K. v. Helmsd.
1477
(
halem.
, Hs.
um 1435
):
Die juden [...] | Jhesu, din antlit wol gestalt | Mitt spaicheln und mit irem spott | Vermassgetend gar.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1555
):
ob ainer [...] aine ansuechet mit worten [...] damit si ime die ee verspricht.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 5, 11
;
Sievers, Oxf. Benedictinerr. ;
Bachmann, Morgant ;
Meisen u. a., J. Eck
10, 18
.
Vgl. ferner s. v.  3,  8, .
10.
steht als 2. Bestandteil des Pronominaladverbs in Distanzstellung:
da [...] mit
›da-, womit‹; mehrfach Ellipse des
da
.

Belegblock:

Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
126, 13
(
Frankf.
1535
):
So man den [corallen] stosset / vnnd mit außfüllet die holen boͤsen zene / so macht vnd zeuhet er sie herauß.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
da sal ich uch beruren mete
[mit einem
ryß
].
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Sin haille er mitte mertt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
also ward im danocht bei 6 M fl geben; er sagt, er welt die knecht mit underhalden.
Gilman, Agricola. Sprichw.
2, 134, 32
([
Augsb.
]
1548
):
Obs schon nicht alles Engel rain ist / do muͦß man gedult mit haben.
Bachmann, Haimonsk. (
halem.
,
1530
):
Der marschalck thet des kŭnigs gebot. Und so bald er mit
[mit
mäntteln
]
kam, sprach [...].
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
30, 60
(
moobd.
,
1393
):
ir
[der
frawen
]
angesicht ist [...] ain strikch, da man der menschen augen mit vecht.
11.
kennzeichnet mit folgendem Subst. eine Bezugsgröße (meist: e. S.), die als ursächlich, bedingend für etw. angesehen wird: ›aufgrund, infolge von [...], bedingt durch [...]‹.

Belegblock:

Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
alles daz hinuz wurt geborn innewendig in der vernunft [...], es si mit wúrkende oder mit lidende, in worten, in werken, in gelosse, in wandelungen.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
O arbentselliger armer trostlosser vatter, der sin sun verloren hat mit faltschem unglŭck!
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Mit dem [hochvertig Rueland] hab wir nimmer rue.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
15. Jh.
):
der sol das aufrichten, was er mit dem rechten verlorn hat.
Bachmann, a. a. O. .
12.
kennzeichnet mit folgendem Subst. den Bezugsgegenstand, seltener die Person, auf den bzw. die j. Bezug nimmt; ›hinsichtlich, mit dem Blick, mit Bezug auf, betreffs, zwecks e. S./P.‹.
Syntagmen:
etw. mit jm. tun, sich mit js. gehorsam vergleichen
›gleichförmig machen‹,
ein wolgefallen mit jm. haben, mit dem urleug gestreng werden, mit dem füsseküssen bedenken, das [...], etw. mit js. nuz machen, mit e. P. unbekümmert sein, wie es mit der aufstellung e. P./S. beschaffen ist
;
zank mit dem bach
.

Belegblock:

Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
Waz tû ich denne mit Jhêsû der geheizen ist Christus?
Meisen u. a., J. Eck
8, 11
(
Leipzig
1520
):
Mit dem fueßküssen, das bruder Ludder dem babst yn ein hoffart rechnet, bedenckt nicht, das [...].
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Gannellon wer ein wysser geschickter rytter, das er den friden also gmacht hat mit
(›zu‹)
der Krysten nutz und eer.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1547
):
wie es mit aufstellung / vnd anrichtung der interimischen prediger, messen / und allerlai ceremonien [...] beschaffen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1606
):
Demnach sich ein zeit her allerlei zänk [...] mit dem Schwemmingbach wegen wässerung der wiesen zuegetragen.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
208
;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Bauer, Imitatio Haller
43, 13
.
13.
phras. (großenteils kaum sinnvoll zuzuordnende)
Beispiele:
  • mit al
    ›samt und sonders, durchaus, ganz und gar, gänzlich, durchaus‹ (vgl. );
  • mit ein
    ›gleichzeitig‹;
  • al mit ein
    ›einhellig‹;
  • mit namen
    ›namentlich; und zwar, nämlich, genau gesprochen‹;
  • mit tod abgehen
    ;
  • etw. bringt etw. mit sich
    .

Belegblock:

Zu
mit al
:

Chron. Köln (
Köln
1499
):
ind voirten alle dat goit [...] mit wagen uis der stat ind enliessen mit allen niet dair.
Keil, Peter v. Ulm
215
(
nobd.
,
1453
/
4
):
Wer plut speit, der nem [...] hawslauch ⸗ hauswurtz, mit wurtz mit al.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
ditz thuͦt nitt mitt all in euwerm lande.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
das er dem haiden die gerechten achsel und arm, darinn er das swert hett, mit all von dem leib slueg.

Zu
mit ein
:

Schmitt, Ordo rerum
722, 16
(
omd.
,
1466
):
Simul mit ein.

Zu
al mit ein
:

Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Sy sprachen all mit ain, sy wolten in halten für ainen kaiser.

Zu
mit namen
:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1323
):
unser driszich de(i) herna steynt beschrieven bit namen.
dat wir in up denselven dag dat gelt unser bruͦderschaf bit namen huͦndert m. geven.
Gierach, Märterb.
20438
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
sechs tawsent und sechs hündert man | und sechs und sechczik mit nam.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
117, 30
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Dar nach schickt konnig Karl eyn deil der besten ritterschafft mit namen Gerhart von Ronßlon [...] zu dem keyser.

Zu
mit tod abgehen
:

Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
2, 7
(
Frankf./M.
1568
):
wenn er [Cardinal] denn mit tod abgeh | Daß vnser einer werd zu letzt | Jn sein Baͤpstlichen Stul gesezt.

Zu
etw. bringt etw. mit sich
:

Reichmann, Dietrich. Schrr.
231, 5
(
Nürnb.
1548
):
lerne an dir selb / was solches mit sich bringe.
Behrend, Spangenb. Anbindbr. (
Straßb.
1611
):
solcher Ehren Nahm soll auch | Mit sich bringen nach rochtem Brauch / | Eine gewisse Deutung frei.
14.
in adverbialen Gebrauch: ›zusätzlich, inbegriffen, auch, mit, zugleich‹.
Bedeutungsverwandte:
 12.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
In dem éinen spruche sprichet er sînen sun und den heiligen geist mite.
Meisen, Wierstr. Hist. Nuys
1601
(
Köln
1476
):
Wyssz raytz sy ouch myt gebruyckten, | Also, dat sy dayr myt stuyckten | Der vynd werck.
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
daß auch vnschuldige bey diesem Process mit eingeflochten [...] seyen worden?
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
damit sich aber nyemand aus der sach schlaifen möcht, sonder all und yeder [...] und mit anhengig wern.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
wirfft je zu zeiten ein Jtalianisch oder Spanisch Wort mit vnder, auf daß man [...] meynen solle, [...].
Memminger Chron. Vorr. (
Ulm
1660
):
hab ichs eben so mit hin lauffen lassen / bevorab / weiln ich es bey den Authoren also gefunden.