miste,
die
.
1.
›Misthaufen, Miste‹;
zu
1
 2.
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Phraseme:
j. / der hund auf seiner miste küne sein
(o.ä.);
iederman nur auf seiner miste scharren
›auf den eigenen Vorteil bedacht sein‹;
iederman stark auf seiner miste sein
;
jm. nicht das stro auf der miste gönnen
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , , .

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die sich nich in der misten | Der horigen sunden
(hier mit gen. explicativus und ütr.)
welgen | [...] | Die sint priester genamet dort.
Luther, WA f. (
1532
):
jnn der wellt allenthalben gehet, da niemand dem andern wolthut und jderman nur auff seinen misten
[50, 440, 2:
seiner misten
]
scharret und nichts darnach fragt wo der neheste bleibt.
Ein Saw ligt auff dem Koben oder auff der Misten, ruget und schnarcket und dencket nur, wo Trebern und Kleyen seien.
Schade, Sat. u. Pasqu.
125, 14
(
Wittenb.
,
1524
/
5
):
Dem sprichwort nach allzeit du bist | Ein freidig hunt uf deiner mist.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6369/72
(
rib.
,
1444
):
Yederman is starck op der misten syn | Ind in syme lande koyne, [...]. | Hi is alhie in syme lande | Ind up synre misten stainde.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Das er müst schlafen auf einer misten, | Bis im di meus in den hintern würden nisten.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
,
1545
):
Yetzt, so ich [Hundt] alt bin unnd nimmer Hasen erlauffen kan, mag mann mir das Stro auff der Misten nit guͤnnen.
2.
›Kehrichthaufen, Müllhalde‹;
vgl.
1
 3.
Bedeutungsverwandte:
vgl.

Belegblock:

Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 96, 33
(
schwäb.
,
1445
):
der mistinen
[hierher]
halber, die uff einer gemeind ligen. soll ain yeder, [...], die raumen bey fünf schilling häller und wann er die mistin
[dies zu
miste
II: ,das Ausmisten‘]
dannen thut, mag er wol, soweyt die mistin griffen hat, scheyflen.