minnegerend,
part. Adj.
›nach Liebe verlangend‹, vom erotisch wie vom Gott liebenden Menschen gesagt, mit dem aber auch Gott hinsichtlich seiner Liebe zum Menschen in Vergleich gesetzt wird;
vgl.  1345, (V.) 2.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
got unsir herre Jhesus san | glichet dem minnegernden man.
daz semftikeit drouwe und zorn | [...] | enmogen den minnegerndin nimmer | von gotes libe brengen immer.
den uns nu ein vil boser luste | in ire minnnegernden bruste | [...]
(Textverderbnis; es geht um den Sündenfall).
Thiele, Minner. II,
2, 32
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
so muß got uͤmmer erbarmen | das ich liebloses wib | den sinen mynngernden lib | in keinen kumber ye gewarff.
Ebd.
12, 312
:
verlanngen kan gemute | uff mynnen gernden senten komer bringen | unnd macht des herczen lust und lieb dest grösßer.
Vgl. ferner s. v.  1.