limmen,
V., unr. abl.
›brüllen, schreien, bellen (von Raubtieren, vom Tod); klagen, laut jammern (vom leidenden Menschen)‹.
Älteres Frnhd.; Verstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , (V., unr. abl.) 2, , ,
2
 1,  12.
Syntagmen:
der
1
bär / lewe /tot l., j. wunderlichen, in jamer / not, als ein hund l., js. zorn l
.
Wortbildungen:
limme
›lautes Klagen, Wehgeschrei‹.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
und begonde gâhin | wunderlîchen limmende | und widir ubirswimmende | ze hulfe sîner rotin.
der vorrêter an sî schrê | mit vil jâmirlîchir vlê | in clegelîchem limme.
Reissenberger, Väterb. (Hs. ˹
md.
,
14. Jh.
˺):
Als ein tobende hunt er lam.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 34, 3
(Hs. ˹
md.
auf nd. Grundlage,
v. M. 14. Jh.
˺):
Ein hane sol kren, ein hunt sol bellen, kerren ein swin | nach dünken min. | so sol ein lewe limmen, | und der ber sol brimmen.
Henschel u. a., Heidin
609
(
nobd.
,
um 1300
):
Er fvr limmende als ein ber.
Pyritz, Minneburg
5071
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
ez tut mir not | Daz ich so in jamer lymme, | Wann mich hat in starkem grymme | In sinen clowen ein mechtig ar.
Ebd.
5103
:
da von ich dol | Sulich not, dar inne ich lymme.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Her tot, wie grimmichleich ir limt, | Daz ir uns niemant lazzet hie, | Der milt und manhait ie pegie.
den [lew] man vraidichleich | Sach inn dem schilde chlimmen | Und gen den veinden limmen.
Strehlke, a. a. O. ;
Pyritz, a. a. O.
320
;
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich ; ;
Gereke, Seifrits Alex.
5537
;
Primisser, a. a. O. .