lören,
V.;
zu
löhren
›heulen‹ ().
›plärren, schreien, brüllen, heulen; etw. herunterleiern‹.
Nur nrddt. / md. / nobd. belegt.
Bedeutungsverwandte:
 2,  2,  1, ; vgl. , (V., unr. abl.) 2, ,  12.
Wortbildungen:
lörecht
,
löreln
,
löreltanz
abwertend für ein religiöses Fest mit Bitt-, Heischezweck.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
geben für, das die Nunnen, Münch und pfaffen mit iren loͤrlen [...] künnen andern leüten helffen.
Daruͤmb haben sie am Donnerstag ein grossen loͤrel tantz auffgericht.
gleych als wolten sie [selen] myt dem loeren got tzwingen und dringen, das [...].
Das sie aber ym Chor sollen sichen, hewlen und loreln.
Ebd. (
1528
):
Hie heulet einer von einer gestalt des sacraments, da loͤret der ander wider die geistlichen ehe, Hie billet einer von der messe, Hie kreyset der ander von guten wercken, dort murret einer von kloester geluebden, da brummet einer von der heiligen dienst.
So kanstu wol dencken, das jnn den heiligen Euangelijs muͤsse funden werden beide Canones, Casel [...] und kelch, platten und kappen, loͤren und heulen.
Ders. Hl. Schrifft.
Hos. 7, 14
(
Wittenb.
1545
):
So ruffen sie auch mich nicht an von hertzen / Sondern lören
[
Mentel
1466:
klagen
; 1475
2
/
Wormser Proph.
1527 /
Eck
1537:
heulen
o. ä.]
auff jren Lagern.
Alberus
b vv
(
Frankf.
1540
):
todten gesang / uigilie / lausig lied, das loͤrn.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
74, 952
(
Magdeb.
1608
):
Fingt an zu jauchtzen / raren / loͤren / | Zu ruffen wie vnsinnig Leut.
v. Groote, Muskatblut (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
dir wirt ertzeiget, bis nit gemeyget / uff lorat
[⸗
lörecht, lörend
?]
leüt, her den nit treüt | der mit dir affter rümet.