las,
der
;
-ses/
auch
lässe
.
1.
›Gewässerstrecke bestimmter Länge zwischen Reusen; Durchlaß in einem Zaun; Einlaß in einer Stadtmauer‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1530
):
das soll ain reischen aine von der andern funf lessen lang ligen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1644
):
so jemants betretten würt der die lessen oder gattern so in das velt gehen nach ihme nicht zuespert.
2.
›Tun und Lassen, Verhalten‹;
vgl.  2.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Want mir beslozzen ist ir sin: | Ein teil baz ich bekant mir bin | An mines herzen lazze, | Hie von ich mich verwazze.
3.
›Hinterlassenschaft nach dem Tode; Todfallsabgabe aus der Fahrhabe eines Leibeigenen‹ (oft bei Leibeigenen, die ohne Leibeserben gestorben sind und deren Gut somit an den Leibherrn fällt); metonymisch: ›Recht auf Todfallabgabe‹;
zu  11.
Bedeutungsverwandte:
,  3.
Wortbildungen:
lasgut
›Zinslehen, Erbzinsgut‹,
läshun
möglicherweise ›Abgabe eines Huhns an den Pfarrherrn für das Verlesen des Wettersegens‹ (in diesem Falle ausdrucksseitige Berührung mit anzunehmendem
leshun
; ; a. 1488/9),
lasman
›Erblasser‹.

Belegblock:

Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Desselben guts der herre dem manne nicht bekennet zu einem erbzinsgut, sondern er sagt, es sei des mannes laßgut und hab ime es zu einem erbzinsgut nicht geliehn.
Barack, Teufels Netz (
Bodenseegeb.
,
1. H. 15. Jh.
):
Väll und läsz muossends swerlich geben, | Die umb ir libnar tag und nacht tuond streben. | So ain arm man von todes wegen abgat | [...] | So tuonds ir amptlüt als besliessen | Und tuond des arm mans guot erben.
Adrian, Saelden Hort
6491
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
von alten rehten, lassen, zol | siht man si [burg] getregtes also vol | sam die vil richen stette ligen.
Leisi, Thurg. UB
7, 565, 11
(
halem.
,
1387
):
zoͤgt ǒch ainen brief, wie ir můter den val von ir vater geriht heti und ǒch den tail und lǎs des varenden gůtz von ir kǒft heti.
Ebd.
8, 602, 7
(o. O.,
um 1387
):
Wolt ouch der elter sun den fal und lauß lösen, so sol man im des dritten pfening nächer geben ze lösen.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
als die gotzhuslüt vor vil jaren [...] begnadet und inen ein merklicher nachlass geschechen, das si keinen lass mer geben.
Ebd. (
1589
):
die mueter [...] dem stift [...] mit der leibaigenschaft zugehörig sein und bleiben, auch demselbigen die gewonliche fähl und läß sambt anderer leibsgerechtigkhait auf zutragende fähl zugeben [...] schuldig.
˹Nicht interpretierbarer Regestbeleg; möglicherweise hierher: Krebs, Prot. Konst. Domkap.
5879
(
nalem.
,
1518
):
[Der Streit der Maier zu Bangkeltzen mit dem B.]
des lass halb
[wird zur Entscheidung angenommen.]˺
Piirainen
, Stadtr. Sillein 47, r 19 (sslow. inseldt., 1378):
Von dem lazman.
Leisi, Thurg. UB
7, 1021, 16
;
8, 114, 18
;
Bad. Wb.
3, 377
;
Schweiz. Id. (mit umfänglicher Detailinformation für die
Schweiz
);
4.
phras.:
sunder las
: ›ohne Unterlaß, fortwährend; ohne Einschränkung‹;
vgl.  19.

Belegblock:

Kochendörffer, Tilo v. Kulm (
preuß.
,
1331
):
Doch ein iclich mensche sat | Beten mac an aller stat | [...] | Und irheben luterlich | Sine hende sunder laz.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
):
Di gerechticheit ist ein dogentlich vaß unde gibet eime iglichen daz sin sunder laß.
Gerhard, Hist. alde e
937
(
omd.
,
um 1340
):
Daz Sabulons geslechte recht | Di selant gar sundir laz | Zu sinem teile da besaz.
Ebd.
1994
:
Der van dem honegseume az | Wider daz gebot sunder laz.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Din name ist gevirret | Von ir, der da vor e was | An gerufen sunder las.
5.
›Aderlaß‹;
zu  26.

Belegblock:

Rohland, Schäden
461
(
nalem.
/
schwäb.
,
1400
/
33
):
ob er [mensch] lausses bedarf oder ob er keinen reinigung bedarff.
6.
›Henkelgefäß für Flüssigkeiten mit einem Ausgießer‹;
vgl.  29.

Belegblock:

Rechn. Kronstadt
1, 585, 19
(
siebenb.
,
1524
):
pro uno cantaro, lass, rÿff schÿrwen et clepsedra.