krauten,
V.
1.
›Kraut holen, Viehfutter sammeln‹;
zu  12.
Md.; meist Rechts- und Wirtschaftstexte.
Wortbildungen:
kräutlen
(1. H. 16. Jh.),
krautung
.

Belegblock:

Schoop, Qu. Düren
12, 34
(
rib.
,
1578
):
Sall kein auswendiger noch inwendiger [...] macht haben, auf eines andern erb zu krauden.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
um 1650
):
wurde eine oder ander [...] ertappet, so ungebuhrlich gekrautet hette, selbiger soll man das kraut abnehemen.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1539
):
Joachim von Seckendorf uf das anzeigt, er hab dies gebot furgenomen in bedenkung, das im ir kraudung nit nuze.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
wer sinen garten vorkoufft, der darff numme dar in krute.
Aubin, Weist. Hülchrath ;
Brinkmann, a. a. O. ;
2.
›Unkraut jäten‹;
zu  1.
Zur Wortgeographie von ,jäten‘ in den rezenten dt. Mundarten, s.
J. Koivulehto, ,Jäten‘ in deutschen Mundarten.
1971, 170
.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
einen acker / garten k.; im garten / roggen k.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
wart auch geschossen und das loit rachten ein frau, so im garten kruden gink.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
131, 25
(
osächs.
,
1570
/
7
):
die ander arbeit mit der hacke, krauten und blathen vorrichten.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
swer in den rocken krawttet, der geit dem eschhayn 2 dn.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 104, 10
(Regestbeleg);
3.
›zu Kraut werden, grünen‹;
zu  1.

Belegblock:

Schmidt, Hist. Wb. Elsaß (a. 
1512
).
4.
›(eine Speise) mit Kräutern würzen‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 1.

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum
639, 14
(
oobd.
,
1433
):
Condire [...] gewürczen [...] cruden [...] smakhaftich maken [...] gesmackgeben [...] gebürczen.