kleinlich,
Adj.
›fein, zierlich (vom Äußeren des Menschen und seinem Verhalten); unschuldig; gottergeben (vom Inneren; in der Sprache der Mystik Gegensatz zur Grobheit der sinnlichen Welt)‹;
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion‘.
Phraseme:
nicht kleinlich
›nicht wenig‹.Syntagmen:
kleinlicher luft / mensch, kleinliche speise / vernunft, kleinliches ding / leben / wort;
(Adv.:) etw. k. anleren / machen / säumen / zerschneiden / zulassen
.Belegblock:
dâ von ist daz ouge sô kleinlich und so verwenet, daz ez diu dinc niht ennimet in der gropheit.
Die meister sprechent, daz der luft meiner viur enwerde, er ensî ze dem êrsten kleinlich und hitzic worden.
Di sel muz gelautert werden und chleinlich gemacht in dem liht der gnaden.
si sullent hi um nit verzan | obe ich sy cleinlich leren an, | ich meynen das snoede a b c.
also eginliche nimit di craft des heiligen geistes daz lutirste und das cleinlichiste und daz hohiste, daz funkelin der sele.
Ebd.
82, 22
: di ewige wisheit ist also cleinlichin zart daz si niht gelidin inmac daz da kein magit keinir creature da Got alleine wirkit in der sele.
Dy stat hot ouch schone [...] wip, der lebin gar kleynlich und czart ist.
so geschiht dicke, daz si do von werdent gehúndert und nit kleinliche gesumet.
sú wurt so kleinlich das keine vernunft enkan vinden wie und wo die subtilkeit lige und wurke.
Voc. Teut.-Lat.
q vv
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