mager,
Adj.
1.
›mager, hager‹, mit Tendenz zu ›schmächtig, ausgemergelt, häßlich (vom Menschen, seinem Aussehen und seiner Gestalt gesagt)‹; ›abgerieben (von der Haut)‹.Phraseme:
mit (dem) mägerlein essen / handeln
›mit magerer Kost umgehen‹ (semantisch eher hierher als zu mager, der
).Wortbildungen:
magerheit
magerigheit
mägerlein
Belegblock:
qui mager est corpore, habeat plus concupiscentiae.
[Lea] war bleych, mager, duͤrr und spitzig von angesicht, Rahel aber fett und vollig.
Anderlude magerheit spiset mich
[Neid], |
Anderlude zorn erfrauwet mich. so gebürt dir [...] zu bedencken des menschen cõplexen. Starck. kranck. alt. od’ iu͂g mager oder eines follenn geblütz.
So sicht ein jeder ders nicht weißt / | Ob du seist mager oder feißt.
Welcher gern mager were / der nem weinsteyn vnd Mastix.
Duͤnn / Tenuis [...], subtil / schwang { mager.
Ebd.
ijr
489: ariditas, magerheyt.
welch mensch
[im
zeichen des
bok]
darinne wart, | das lebte jo nach rechtes art. | sin antlitz eng und dabi lank, | sin lip ist mager unde swank. durch daz gebet [...] und durch des lichnames magericheit, durch dise druͦ dinch mach wol gesprochen sin in canticis: veni de Lybano sponsa mea.
Sein weib, auch darzu seine kind | Und darzu sein gantz haußgesind | Muß als mit dem mägerlein essen.
Wenn ein armer zum herren werd, | Der vor in armut hat gewandelt, | Lang zeit mit mägerlein gehandelt.
mein Fleisch ist Mager vnd hat kein Fett / vnd ich muß jhr Spott seyn.
sin
[Christi]
roͤselechten wangen, [...], sint nuͦ von unfletikeit entschoͤpfet und erbleichet und gar magerlich gestellet. die heßliche Weiber, [...], kommen endlich auß hitziger begierde [...] so erhungert dürr vnd mager zu vns, daß wir etlich mahl auß forcht vor ihnen entlauffen.
Do was der rek ze mager gar, | Die pruoch ze weit.
Mager vom Latein Macer, dürr / haͤger / gespenderlet.
Alsô sint die menschen mager in guoten werken
[hier ütr.].
also
[wie bei dem
nater]
sullen christen lauͤt | sich der alten haut schamen | und sich mit der vasten zamen, | daz im saͤmleich meger pirt. ein alter magerer manskopf mit einer zipfelhauben.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
672, 23
; Schmitt, Ordo rerum
487, 18/23
; Voc. Ex quo, M 13-M
16
; Voc. inc. teut.
p iiijr
; Dict. Germ.-Gall.-Lat.
313, 7
.‒
Vgl. ferner s. v. .2.
›mager (von größeren Tieren)‹.Belegblock:
24 m. minus 1 sc. vor 50 mager swyne.
gleich wie [...] ein traurig thier abnimpt und mager wird.
Es mus ein mager brate sein dar nichts von ab tropfen.
[Pharao sahe] an der sieben küe aus dem wasser auffsteigen / die waren heslich vnd mager
[
verzert mit megerungMentel
1466: ;
abkom͂en von maͤgerEck
1537: ].
Denn im Spitelhofe kommen zu vil
[Schlachttiere],
werden mager wie die hunde. Also kund Joseph / dem Pharaoni / [...] den traum deütten / von den syben feysten / und syben magern ochsen.
3.
›die erwartbare normale Qualität oder Eigenschaft nicht erreichend‹; im einzelnen: ›arm (von der Küche)‹; ›klein geraten, verkümmert (von Eichäpfeln)‹; ›schwach gewachsen (von einem Reis)‹; ›ohne Flüssigkeit, fest (vom Stuhl)‹.Bedeutungsverwandte:
.Belegblock:
wann die küchen wil mager werden, so fahens dann an murmeln.
Synt sy [eicheppell] auer mager. so wyrt es eyn heysser sommer.
wie ein Pfroͤpffreißlein oder Wurtzel / das in einem sandigtem vnd duͤrrem / oder kieserichtem / magern Erdreich stehet.
ist er (stuͦl) vast fest vnd ist da mit mager.