keuschlich,
künschlich
(letztere Form alem.), auch mit Suffixdoppelung:
keuschiglich
;
Adj.
›(vom Menschen:) enthaltsam, sittsam; (vom Edelstein:) klar, rein; (von der Kleidung:) bescheiden‹;
zu .
Gehäuft Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 2, (Adj.) 57, (Adj.) 7, .
Syntagmen:
k. bleiben / sein; k. gebären / leben / dienen, etw. k. eröfnen, jn. k. empfangen, sich k. (ent)halten; keuschlicher leib, keuschliche jungfrau / schämde / zierde / zucht
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1583
):
Keuschlich im Leib der Mutter sein, | Die Himelische gnad geht ein.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
20, 34
(
omd.
,
1487
):
Ehliche lewthe, vnd dÿe sich Jn einem bǔßfertigenn leben kewschlich enthalden.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1791
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
das zemet auch allen frauwen wol | das si kuschlicher schemde sint vol.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Disser keyser heinrich nam zu der ee sente kunegunden unnd lebete kuschlich mit or.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
um 1480
):
allz du in enpfigst keuschlich | Ubernaturlicher gare | Allzo du auch gancz seliclich | Gepert dein kindlein clare.
Bihlmeyer, Seuse (
alem.
,
14. Jh.
):
Der sich kunschklich haltet, der wird hie geeret und von got gekroͤnet.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
301, 6
(
els.
,
1362
):
ie kúschlicher sú sich hielt mit iren geberden, ie mer die iungelinge in ire liebe wurdent beweget.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
wir sont ôch únser sele behalten rainklich und kúnschklich.
Wiessner, Wittenw. Ring
3524
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
got [...] dienen sam ein engel keuschechleich.
Spechtler, Mönch v. Salzb.
25, 30
(
oobd.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
gotes sun [...] der warer mensch gegangen ist | von kewschleicher jungkfrawn herzen, Christ.