gumpen,
V.;
zu
mhd.
gumpen
›springen‹
().
›sich wild hin und her bewegen, springen, hüpfen, tanzen, toben (sowohl aus Fröhlichkeit als auch aus Wut, Zorn); ausschlagen (besonders von Pferd und Esel gesagt)‹; ütr.: ›Unfug treiben‹.
Gehäuft didaktische und unterhaltende Texte.
Bedeutungsverwandte:
2
, , ,  1,  12.
Wortbildungen
gumpelbein
›Tanzbein‹ (dazu phras.:
jm.
(einer Frau)
das gumpelbein rüren
›mit einer Frau schlafen‹),
gumpelfur
›Tanzerei‹,
gumpeln
.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Der Esel sprach: „des schnorcken, fartzen, | Gumpen vnd mit dem Hindern schnartzen, | Viel sehrer lauffen, weiter springen, | [...] | Kan baß denn der [...]“.
[Der Esel] Gumpet vnd warff sein Sack darnider.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
die weyber hupffen, die meydlein tantzen, die buͦben springen und die alten müterlein gumpen.
das kein guͦtt gesell nit vorthin mit im tantzen soll, das die Schwitzer gumpen heissen, meinen es ey ein kühe gesin, die sie zu melcken pflegen.
Schmitz, Schiltb.
175, 7
(
Frankf.
1597
):
da habe sein Pferd angefangen zu gumpen / vnnd jhn von hinden an den Kopff geschlagen.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1494
):
So rür wir in [wiben] dann das gumpelpain, | Das ich [...] main, | Das sie keiner größern freüde begern.
Voc. Teut.-Lat.
n iijr
(
Nürnb.
1482
):
Gumppen oder plitzen alz die pferde.
Thiele, Minner. II,
18, 274
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
[ich] graiff ir nach dem uff bast. | sie gumppet ser und wert sich fast.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
Uff einmal het er [Hirtz] zuͦ vil getruncken, das er froͤloicher was dan sunst, das er sprang und gumpet.
Spanier, Murner. Narrenb.
80
(
Straßb.
1512
):
mancher hat im hertzen sitzen | Ein luten schlaher [...], | Das er muͦß gumpen vnd ouch blitzen.
Adrian, Saelden Hort
3100
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
[Dú schamlose tohter] ir gumphel fuͦr si began, | teren, singen aber alse | mit wilden sprúngen sam ain re.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1587
):
Die jhenigen aber, so [...] mit singen, gumpen und springen ergerlichen wandel fuͤrend.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gumpen / Dantzen. [...]. Das hertz Gumpet mir vor froͤuden.
Österley, Steinhöwels Äsop (
Ulm
1474
/
82
):
Das kalb gumpet, stieß und schluog so vil und lang, daz es das ioch von im warff.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Gumpen stampffen / calcitare, calcibus [...]. Der Esel kan die ehr nicht leien / fahet an zu gumpen vnd stoltzieren.
Klein, Oswald
123, 27
(
oobd.
,
1415
):
schön Els und Äll gant den zelt | hin gumpen uber twerches veld.
Reu, Süddt. Kat.
1, 135, 5
;
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
352, 1832
;
Rennefahrt, a. a. O. ;
V. Anshelm. Berner Chron.
444, 27
;
Fuchs, Murner. Geuchmat
1622
;
Ukena, Zuger Trag.
2126
;
Barack, Zim. Chron. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;