glokspeise,
die
;glockenspeise
.Phraseme:
samle dich, glokspeise
o. ä. motiviert von der Mischung verschiedener Metalle bei der Herstellung der glokspeise
; im Dwb wird für
glocke
eine Bedeutung ›Ratsversammlung (abschätzig)‹ seit dem 16. Jh. nachgewiesen; damit assoziierbar der Beleg Luther, WA
(s. u.).51, 649
Syntagmen:
(die) g. giessen / reinigen, dem bären die g. fürhaben
›vor das Gesicht halten‹; sam die g. klingen
; kugeln aus g. giessen, essig nicht in g. behalten
›aufbewahren‹, von g. einen ochsen giessen, ein wunderwerk machen
; das geschir, ein bild von g
.; 1 zentner g
.Wortbildungen:
glockenspeisfarbe
glokspeisart
glokspeisen
glokspeisenschmied
Belegblock:
Samle dich glockspeise / der teuffel wil ein morsel giesen
(zum möglichen Verständnis s. auch
Thiele
, Luthers Sprichw., Nr. 125). Das bild von glockspeis war | Gar schön geschmucket gar.
vnd gos gar rund | von glocken speiss gar wunder lich | Einen ochsen.
gebott der ee: das der herr gebott zuͦ moyses. Das golde vnd das silber die glogkspeys
[
ertzLuther
1545, 4. Mose 31, 22: ]
vnd das eysen vnd das zin vnd das pley vnd alles daz do mag vbergen durch die flammen: das werde gereiniget mit dem feúre. Ebd. Var.:
wann er nachuolgt auch den ereren
[Var. 1475
glochspeysen (...) schmiden2
–1518: ].
Es er [...] erz [...] gloggspiz [...] gloggspeys [...] quandoque sumitur ad omne metallum et ad diuicias denotandas; quandoque sumitur stricte et proprie: tunc est metallum predurum et rigidum.
wien vil man geby von einem zentner glokenspiss zuͦ giessen.
man nimt ain glüend eisen oder glokspeis und habt im [dem pern] daz für, sô erplint er zehant.
Das sext wunderwerk ist gewesen ein wild gros kupfren oder von glokepeis
[sic! Var:
glockenspeis]
pild. Ein ander vaso, [...], ist das geschirr sonsten von gloggenspeis.
Ebd.
1830
: Ein Leda mit dem schwanen auf goggenspeisart geferbt.
Ebd.
1835
: von seinem marmorischen zeug gemacht und mit gloggenspeisfarb angestrichen.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
138, 21
; Scholz-Babisch, Klev. Rheinzollw.
497, 40
; Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
367, 30
;