metal,
das
, vereinzelt
der
und
die
(letzteres fraglich);
metalles /
auch
sowie (lat.)
-a
.
1.
›Erz, gesteinsähnliches metallhaltiges Material‹; offen zu 2.
Bedeutungsverwandte:
(
das
1; vgl.  2,  3,  3,  1.
Syntagmen:
m. (nicht) anbeten / graben, materia metalle recreieren
;
m
. (Subj.)
gold
›Edleres‹
meinen
;
auf m. schürfen / hauen / senken, masse
›Grubenfelder‹
auf m. aufnemen, einen stollen auf m. bestetigen, dinge von metallen haben, etw
. (z. B.
ein stein
)
von m. zu sein scheinen
;
das gediegene / mineralische m
.;
die arbeit des metalles, die dämpfe, der geist der metalle
;
der zehent von metallen
.
Wortbildungen:
metallenschlacke
.

Belegblock:

Volkmar (
Danzig
1596
):
Scorie, Metallenschlack.
Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
[Die Erste Materia] Das Menschlich Corpus, der gebuͤhr / | Auch all Metall ich recreir.
Strauch, Par. anime int.
14, 12
(
thür.
,
14. Jh.
):
und al metal meinet golt und alle geberunge meinet menschen.
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
49, 29
(
osächs.
,
1545
):
Thomas Koyt hot aufgenomen solge mossen, [...], auf aller erz und metall, die zu gebrauchen.
Ebd.
162, 35
(
1540
):
Michel Werner hat bestetigt ein erbstoln [...] uf alle metal und zugehorenden gerechtigkeit, so gemelte stoln haben.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1529
):
dass sie alsdenn nehmlich im harten bergwerk ein ganz jar lang des zehendes von allerlei ertzt und metall frei sein.
Ebd. (
1546
):
Bergwerk zu suchen und auf allerlei Metall und Erz zu schürfen, [...], auf wasserlei metal das gesein mag.
Ebd. (
1605
):
dass ich in e. f. g. lande [...] frei macht und gewalt zu scherpfen und zu hauen und zu senken nach silber [...] und auf alle metallen.
Mylius (
Görlitz
1577
):
Metallum Lapis metallicus Berckwerck / Metall Ertzt.
Goldammer, Paracelsus
5, 182, 4
(
1530
):
alle ding, die wir haben von stein, von metallen, von holz, von perlin, von kleidung, – wird alles zu wasser verwandlet.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
alle körner, was gedigen metallen sind [...], komen von sternen.
Ebd. (
um 1567
):
also werden die geist oder dempfe der metallen durch die hiz gegen einander bewegt zu wirken und verwechselt von einer tugent in die ander, bis zu der volkomenheit.
Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
2, 30, 18
(
Luzern
1526
):
die ansprach des befleckten grabs belümdet, den sy [...] die erwürdigeren in die insel verweiset, oder verdammet sy in ewige arbeit des metalles.
Maaler (
Zürich
1561
):
Metall (das) Allerley ertz / das man grabt / als gold / silber.
Rot
328
f. (
Augsb.
1571
):
Metal, Allerley Ertzt / [...] / Als goldt / silber / zin / kupffer / bley / eisen / soll sein name͂ haben von de͂ Griechischen wort metallin, dz da heist durch suchen / [...] / darumb dz die menschen die Metall / jnnerhalb des Erdtrichs suchen [...] / Oder vilmehr [...] vom verbo metalleuin / suchen / graben / Od‘ metallain / suche͂ / durch graben / ergruͤnde͂.
Helbig, Qu. Wirtsch.
5, 22, 17
;
151, 7
;
155, 21
;
Weizsäcker, a. a. O.
12, 6
;
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
277
.
Vgl. ferner s. v.  2,  15.
2.
›Metall, aus Erz gewonnener, durch bestimmte Eigenschaften (vor allem Härte, Verarbeitbarkeit) gekennzeichneter Stoff von schwerer bergmännischer Abbaubarkeit und hoher wirtschaftlicher Bedeutung‹; den Metallen wird teilweise eine Beziehung zu den Himmelskörpern, damit eine bestimmte kosmische Herkunft und irdische Existenzform in den Kreaturen zugeschrieben; mehrfach textliche Verwendung in Bildern und poetischen Figuren.
Bedeutungsverwandte
(und sachbereichszugehörig):  1; vgl.
2
 1,  2, (
das
), , .
Syntagmen:
m. schlagen / schmieden / zalen, von ein ander scheiden, das feuer m. erweichen
;
m
. (Subj.)
adulterieren, im menschen sein, zu etw. gebraucht werden, das siebente m. die anderen in im haben, ein m. einer art, eines samens sein
;
etw. m. heissen
;
aus metallen gold machen, etw
. (z. B.
gewere
›Waffen‹)
durch das m. entzwei beissen, mit m. arbeiten, etw. mit m. überziehen, eisen über alle metalle verderben, etw
. (z. B.
spiesglas
)
von m. gescheiden sein
;
das m. des sinnes
(gen. explicativus),
der glockenspeise
;
das gediegene / reine / feurische / geistliche / leibliche / purgierte / geringe
›unedle, sich beim Glühen verwandelnde‹ /
zerlassene
›geschmolzene‹
m
.;
die art der metalle
;
der schaum / schmied / durchdringer, die kentnis / verwandlung, das blechlein / geschir von m
.
Wortbildungen:
metallenstern
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
54, 26
(
um 1571
, Hs.
1615
):
Der sihbare greiffliche leib, hat nicht allein in Jme die Ellementa sondern auch alle leibliche geschöpf, den alle Tier, fisch, Vögl, Kreiter, Baum, gewechs, Metthal, vnnd Stain seindt in dem Menschen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
58, 469
(
Magdeb.
1608
):
[WEnn] gewehr in Kirchen stehen / | Die beiß ich [Mauß] durchs Metall entzwey.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
15, 13
(
Frankf./M.
1563
):
Es ist keyn Kreutlin / [...] / steyn / perlin / metal [...] / welches nit zu etwas kan gebraucht werden.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
He [Adam] hait ouch / bekentenisse gehat aller kruyder. aller beume. aller metalle.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Den metale da mit ich [Anfechten] arbeiden wil, | Ich slahen und smyeden wan ich yn beweren wil.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
138, 1
(
Frankf.
1535
):
über alle metall verdirbt es [eisen] leichtlich. Vom feur wirt es weych.
Strauch, Par. anime int.
21, 18
(
thür.
,
14. Jh.
):
diz fuir irwêchit daz harte alse golt und andir metal, also irwechit dit fuir di harten herzin.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
26, 30
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Alchimia, mit der metalle seltsamer verwandelung.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
122, 34
(
omd.
,
um 1559
):
Aufn zwittern aber und den geringen metallen pflegt man den stolnern den neunthen kuebel zu sturczen.
Stackmann u. a., Frauenlob
3, 29, 9
(Hs. ˹
omd.
/
schles.
,
14. Jh.
˺):
Mins herzen grunt, [...] | min zunge wirke, ob lobes hamer | ist weich gein der metalle, | Da vrouwen lop sich wirket abe.
Pyritz, Minneburg
1937
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
ich wil furbaz smyden | Dez dritten sinnes metalle.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
des stein sint eysen vnd von seinen bergen grabent sy aus die speys des eres
[Var. 1475
2
–1518:
das metal der glogkenspeiß
;
Eck
1537, 5. Mose 8, 9:
ertz geschmid
].
Sudhoff, Paracelsus (
um 1520
):
wie der salzgeist ein durchdringer ist der metallen und ein subtiler geist des vitriols und alauns, durchdringet er die region des lebens.
Ebd. (
1526
):
ist dermaßen ein metall einer sonderlichen art und eines andern samens, doch aber vil metallen adulterirn in im.
Ebd. (
1525
/
6
):
auch bestanden die undern metallen der obern proben nicht, haben auch nit gleiche schmeidikeit, fluß oder herti.
So nun also die drei ersten
[Metalle]
im metallenstern iren effect volendet haben, also das die compositio im stern solis den mercurium solis mit dem sulphure solis und sale solis vermischt hat, alsdan digerirt es der adech in ein volkomens metall und macht doraus die form seins doni.
Ebd. (
1529
/
30
):
weiter scheiden von ein ander golt und silber, weiter silber und kupfer und ander metall durch abtreiben, cementiren, solviren, schmelzen.
Ebd. (
um 1567
):
was ist dan luna? es ist aus den sechs metallen, di do geistlich in im verborgen seind, selbs das sibent metal, eußerlich, leiblich und materlich. dan allweg das sibent hat die andern sechs metal geistlich in im verborgen.
das silber ist von den sechs geistlichen metallen und iren tugenden, der iedes zwo hat und in summa zwölf sind, zusamen in ein leiblichs metal gesezt, und ist vergleicht den siben planeten und zwölf zeichen des himels.
Maaler (
Zürich
1561
):
Vberziehen mit zerlaßnem metall. Incoquere.
Müller, Welthandelsbr.
259, 12
(
schwäb.
,
1514
/
5
):
ain cannter kupfer und aller mettall, auch öl gewicht ist zu Venedig clain gewicht 100 ℔.
Rot
288
(
Augsb.
1571
):
sonst haist æs allerley metall / sonderlich aber Ertz vnd kupffer.
Ebd.
289
:
Alchumei, dieselbig kunst / der verwandlung der Metall / oder vil mehr ein kunst zu reynigen alle ding damit sie von jhrer jrdischheit außgezogen / zu der Artzney desto tauglicher werden.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
831
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 hiltzener ring mit angehengten klingenden plechlein von metall, damit man spilt.
Peil, a. a. O.
177, 4072
;
Helbig, Qu. Wirtsch.
5, 106, 33
;
Belkin u. a., a. a. O.
24, 13
;
Kurrelmeyer, a. a. O. ;
Sudhoff, a. a. O. ; ;
Bauer u. a., a. a. O.
861
;
Rechn. Kronstadt
1, 618, 8
;
624, 11
;
Barke, Spr. d. Chymie.
1991, 299
.
Vgl. ferner s. v. ,  2.
3.
›Edelmetall (Gold / Silber)‹.

Belegblock:

Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Ich
[Habgier]
laden und besweren mich | Mit dem metal der so sere wiget, glich.
Nu wil ich
[Habgier]
dir sagen von mynen henden, | Da mit ich den metal zu samen brengen | Und erkratzen, als ich dir han gesait.