erz,
das
;-Ø
, auch -es/-e
;-t
: erzt
; im Halem. auch mit medialem -n-
: ernz
; zur etymologischen Einordnung s.
Dwb, Neub.
.8, 2326
1.
›mineralische Erden, mineral-, metall-, vor allem eisenhaltiges Gestein, das in Bergwerken geschürft, gefördert und zur Weiterverarbeitung aufbereitet wird‹; mit Öffnung zu weiteren Erden, die als Rohstoff für unterschiedliche Zwecke Verwendung finden; davon oft kaum trennbar: ›aus mineralischen Erden gewonnenes Metall (in der Regel Kupfer, Messing, seltener: Blei, Silber); Metall als Rohstoff zur weiteren Verarbeitung (zur Herstellung von Alltagsgegenständen, aber auch zu medizinischen Zwecken)‹; mehrfach tropisch: ›Erzvorkommen‹; ›Bergwerk‹; ›Recht, nach Erz zu graben‹; außerdem: ›aus Metall gefertigte Gegenstände‹, z. B. biblisch für ein aus Metall hergestelltes Musikinstrument.Zur Sache:
Lex. d. Mal.
.3, 2192
Gewisse Beleghäufung für Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
e. abmessen / abteilen / antreffen / aufbringen / aufkommen / aushauen / ausschlacken / ausziehen / bewaren / brennen / buchen / drehen / erbauen / erlangen / finden / (von den zechen, vor die hütten) füren / gewinnen / giessen / graben / gradieren / hämmern / handeln / hauen / läutern
/ 2
malen / mandeln / prägen / probieren / schmelzen / seigern / suchen / tragen / treffen / verarbeiten / vergeben / verhalten / verkaufen / versetzen / versprechen / versuchen / verwaren / weisen, zu etw. brauchen
; das e
. (Subj.) klingen / tönen, in der grube liegen
; jm. des erzes angewinnen / enthauen
(Gen.obj.; partitiv); etw. auf / vom e. brechen, etw. aus / von e. giessen, von e. machen; das erlangte / gebrante / gefundene / glühendige / gute / neue / reingewaschene / ungeschmelzte / wilde e
.; die armut / eigenschaft / verständnis / wirkung der erze, der vorrat von e
.; der haufen e., allerlei / vol e
.; e. von eisen / lasur
.Wortbildungen:
˹erzader
erzbau
erzberg
erzbüchse
erzeisen
erzfure
erzgebirge
erzgemeinde
erzgemeinder
erzgenosse
Höver
Bezeichnung für: ›einander ähnelnde Erden und Metalle‹), erzgeschik
erzgiesser
erzgräber
erzkamer
erzkauf
erzkaufen
erzkies
erzleim
erzleute
erzloch
erzmacher
erzmandel
2
2), erzmas
erzmaterie
erzmeister
erzmetal
erzpochen
erzpocher
erzreich
erzrost
erzschaum
erzschuppe
erzscheiden
erzschlag
erzschmied
erzstein
erzster
das
), erzstufe
erzstük
erztreffung
erzwerk
erzversetzen
erzwäscher
erzzülle
Belegblock:
2 fleyschbeyl, item 2 brotspysse, item arcz.
Es ligt das ertz noch halb ynn der gruben.
seyn vater [...], der war eyn meyster ym ertz, voll weysheyt, verstand vnd kunst zu erbeytten allerley ertzwerck.
Kolpfannen / alle sein Gerete soltu von ertz machen.
es sol nymandts kein ertz hinder den zcehendern furn, tragen noch smeltzen, vorkauffen.
Welches also beiderseits gewercken [...] solches alles zu halten mihr, dem hauptmann der Ertzgebirge [...] zugesagt haben.
diß ertz das ist kupffer; das hat in seiner natur, das es silber werden mag.
Volgt hernach / von Naturen / Eygenschafft vnnd wirckungen der Edelgesteyn / Ertz / Metall / Erden vnd Gummi.
Ebd.
136, 3
: Gebrant Ertz. [...] Diß reyniget melancholiam.
Er vant daz alda mit, | In erz, in isen ein gut smit.
[das nymant] keyne gruben [...] machen sal [...], dorinne alle strichende, hangende und stehnde genge mit yren zugehorungen uff allerleie ertz ader schever, er sey zu golde, silber ader kuppfer, [...] ader welchirleie sie antreffen mogen.
In m. gst. h. ertzkauf wirdt der centner ercz beczahlt, wie folge: [...].
Ebd.
120, 17
: Wen ein stolner zwei orter tribe und ercz trefe.
Bergkgebeude werden in den zechen angestalt den erczgeschicken und fellen nach.
Ebd.
159, 1
: Sobaldt ein erczwescher angelegt wirdt, muß er den gebührlichen aydt thuen.
Ebd.
160, 18
: Ertzkaufen ist genczlich verboten.
Ebd.
161, 5
: Ertzscheiden unter lichte ist in den blendigen und mißplichen erczen nicht guet. [...] darumb ist das erczscheiden solcher ercz bey lichte abgeschafft.
Ebd.
162, 5
: Ertzfuhren seint den steigern, die eigene pferde haben, verboten, das sie kein ercz, felsen [...] führen thüeren.
Ebd.
163, 8
: Ertz schicket man von neuen zechen nicht in die hütten zum schmelczen ohne berathschlagung des bergkmeisters [...]. Ertzversetzen. Do steiger befunden und des überwunden, die ercz betrieglicherweiße verseczen, verhalten oder verhelen [...].
ein Bild von Ertz gegossen.
Wo lenhower sin, di da erz howen inme lande unde daz verkoufen in den erzkameren.
Do sint ouch vil ercze von lazure und von ysin das do genant ist anannum.
eyner mag dem andern enthauͤwen unde angewynnen synes berges unde syns erczes.
Fyndet der erste ercz, da er der mase zcu gert, zo sollen dy burger synen gang hauwen lazen.
Es sollen etzliche des schmeltzens vorstenndig [...] verordennt werden in den hutten [...] aneweissunge zu thun, dene dann die schmeltzer [...] und steiger, ertzpucher gehorsam leistenn sollen.
Czu welicher tzeit in einer tzech ader stollen ertz troffen wirdt, das sall man [...] bergkmeister unvortzugklich ansagen [...] vor der besichtigung sall man nichts vom ertz brechen.
dass die arbeiter die ertzttreffung verschweigen [...], darauf bevehlen [...] ret, dass allen [...] arbeitern anzeigt [...] werde, alspalt ein ertztreffung geschicht.
[wir] vergonnen [...] mit disem brieve, [...] allerlei erczt und perckwerch zu suchen aufzurichten und zu pauen.
Von erzmenteln. Es soll auch keiner sein haufen erz menteln, also das das geringe oder böse erz oder berg unten und das gute oben.
das erczt soll(en) auff dem bergwerg czehn por vor ein hul gestorczt und gemessen werden, welche por und ertztmoss der bergmeister richten [...] sol.
Die roster sollen [...] grossen rost sezen, die erzt zum brennen rein lautern und uffsezen.
Gross waz ir pein. | [...] | die teufel waren sie petrǎffen | mit glewendigen ercze.
Ertzader dor aus man gelt od’ silber sampnet.
Ebd.
h iijv
: Ertzgiesser od’ smeltzer [...].
Stercus ist das erz, darin die speis oder trank ligt, zu gleicher weis wie ir sehent, das alle metallen nit rein sonder in eim corpus ligen.
das ich aber anzeig ist ein erzleim, subtil und weiß und fast wenig.
als dan, so es aufdringt den yliadum, so wachst daraus ein erz und wird hert also.
so wird aus etlichen ein erz, als zinn, blei, eisen, kupfer austriben, das nicht aller marcasit [...] vor auspurgirt wird [...], sonder mitgezogen wird, demnach und dann vil und wenig mitlauft das erzreich, oder klein am metallen ist.
das die marcasit, wismat und ander solche erzmaterien wol geschiden werden von den metallen.
Got hat auch etlichen menschen sonderliche verstentnis [...] der erz und metallen geben.
das gold von ophir ist ein werck des werckmaisters vnd ein hand des er ers
[Var. 1476-1490:
aͤrtztmeisters; 1507-1508:
erzmeister; nd. Bibel 1478:
suluersmyt; 1522:
ertzegeter;
giesserFroschauer
1530: ;
ertzschmidEck
1537: ;
GoldschmidDietenberger
1534 / Luther
1545, Jer. 10, 9: ].
[Das] ist ein pflaster von den ertzen vnd ist guͦt ze den hertinen der neruus.
[Vor Leo] erschienen die hammerschmidt [...], sodan [...] vogt, geschwornen vnd ernzergemeindt im Frickhtall anwelten.
2 mut khernen gibt Zacharias, der erntzgraber.
soll auch ein jeder an der büne minder nit, alß ein halben schuech erntz pleiben lassen vnd nit hinweg hauwen, also auch die geng vnd erntzlecher [...] nit zu hoch machen.
artickel, beschloßen [...] zwüschen einer gantzen gmeinen pursame am Hasleberg und den aͤrtzgmeindern des bergwercks im Genthal.
Ertzeysen (das) Matery vnnd zeüg darauß man eysen macht. [...]. Ertzrost oder kupfferrost.
Ertzreicher Gang [...]. Ertzschlag.
Æs, gelt [...] sonst haist æs allerley metall / sonderlich aber Ertz vnd kupffer.
Ertzschaum (der) oder ertzschu͂pen / palea æris. Ertzstuff / pyrites. Sihe kupfferertz. Ertzwerck (das) oder erin werck / æramentum. Kupfferertz / ertzstuck / ein stuck ertz oder kupffer [...]. Ertzkies / chalcitis [...]. Ertzwerck / opus metallicum [...]. Ertz das sich giessen lest / glockenspeiß / æs caldarium vel sufile. Ertz das sich schlagen lest [...]. Der schmeltzofen ist deß Ertzes magen.
In alchimei | [...] | pei deinem erz ward nie chain plei.
Alchimista ercz mecher [...] erczmaister erczmacher [...] chunstiger der ercz.
Ein ander bergwerckh zusamgesetzt von vilen ertzen, von gewachsen silber.
Ebd.
1620
: Ein bergwerckh von mancherley ertzstain zusamengesetzt.
Auf einem artzperg worcht ein man | manig jar [...].
Awer dye da geporen sind, das sind dye leyb, dye aus den eelementten zusamen sind gesecztt samm dye ërczgenossen golts oder sillwer oder annder ërcz.
von einer großen zölln, als da seyndt klozülln, arztzülln, jererin.
Zǔm 13. ist das artzstǎr des Lafatschs neǔlicher zeit umb vil grǒsser gemacht worden.
2.
›aus erz
1 hergestelltes Zahlungsmittel, Geld, Münze‹; dazu ütr.: ›Kostbarkeit‹.Zur Sache:
Lex. d. Mal.
.3, 2192
Wortbildungen:
erzgierig
erzknecht
Belegblock:
Das Philosophische oder der Weysen Ertzt oder Kupffer. Vnser lebhafft Ertzt / klar vnd rein / | Das ist das Gold der Weysen fein.
Homutie stet sin herze, | In grozes schatzis erze | Sihet man en hie schallen.
Mit ertz kaufen ist genczlich verboten, weil viel betrugs damit kann geübet werden.
Her richter, he klagit uch zu dem manne, daz he im gelobte ein gelubde an einer bezzerunge, wo in got berite von teilen oder von erce, zweier oder drier marke, daz he im eine solde geben.
3.
steht mit vorangestelltem Adjektiv oder mit abhängigem Genitiv für den Inhalt des Adjektivs bzw. des Genitivs (z. B. zartes erz
›Zartheit‹; reines erz
›Reinheit‹; des jamers erz
›Jammer‹).Älteres und mittleres Frnhd.; Verstexte.
Belegblock:
du lâst mich stân | in aller jâmer erze.
den gewin | Nidet die alde nater, | Der tuvelische vater, | Und vellet vor din herze | Mit aller sunden erze.
Wann syden und brodeln | Mus sie in wirden goldes ertz.
gelúttert lieb uß rainem ertz | hät wipplich guͦt in mir gepúrt.
Liljen, rosen obe dem vesten | bluten ûz sô zartem erze.
Mit dines geistes fackel | Entzünd min sundig hercz! | Hilff das ich vß rein ertz | Das golt gelüter vnd pur.