gewild,
das
;
-(e)s/–
.
›Wild; Wildtiere‹; vereinzelt mit offenem Übergang zu ›Wildbret, Jagdbeute‹; auch: ›Nachbildung von Wild‹; extensional meist auf größeres Wild, größere Wildtiere, seltener auf Wildvögel bezogen.
Bedeutungsverwandte:
,  4, .
Syntagmen:
(das) g. auftreiben / ereilen / erlaufen / jagen / fangen / schiessen / verscheuchen, jm. g. bringen
;
das g
. (Subj.)
wachsen
›sich vermehren‹
/ paren / brüten / nisten
, [wo]
liegen / springen, sich
[wo]
enthalten
, [wo]
seine gänge haben
;
des gewildes geleben
;
dem gewilde nachlaufen / warten
;
vom g. leben, zum g. schiessen
;
das g. auf erden
;
das freie / gefangene / nüzliche / (un)schädliche g
.;
ein stük gewildes, die art, das gespor des gewildes
;
das fel vom g
.
Wortbildungen:
gewildfalle
(a. 1617),
gewildhaut
(a. 1617),
gewildtal
›wildreiches Tal‹ (1. H. 15. Jh.).

Belegblock:

Ermisch u. a., Haush. Vorw.
229, 17
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Solches
[Gemisch]
in der wildfuhre, [...], einer spannen tief, da das gewild gerne seine genge hat, vergraben.
Sachs (
Nürnb.
1518
):
Das frey gewild lag inn der ruh | Undter den büschen.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Wer ist denn der der mir vor hat pracht das geuangen gewilde
[Var. Augsb. um 1475-1508:
geiaͤg
;
Froschauer
1530, zu 1. Mose 27, 33:
geessen
vnd ich aß von allen den dingen · ee das du kamest?
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
ein Jaͤger, der spant die Garn uff und wolt das Gewild jagen.
Goldammer, Paracelsus
4, 244, 14
(
1530
):
das gewilt das wechst, unser vich das wechst; also, herr, mert sich dein volk.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sich mit schiessen deß Gwilds begon vnd erneeren.
Leithund die dem geschmack nach bald auff das gewild kommen.
Rennefahrt, Gebiet Bern (
halem.
,
1591
):
Verpott unschädlich gwild und gfügel ze schädigen.
Ebd. (
1646
):
Die Jagd auf die
reißenden thier, als wölf, bären und wiltschwein, sowie auf füchs und dergleichen schedlich gewildt
ist jederzeit zugelassen
.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
941
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Zehen allerley groß und kleine helffenbainene pfeiffen, zun hirschen und gewild.
Bolte, a. a. O. ;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Vgl. ferner s. v.  16, ,  13.