gewerben,
V., unr. abl.;
s. generell auch
werben
.
1.
›gewerblich tätig sein‹;
vgl. (
das
2.
Wortbildungen:
gewerbt
›gewerblich tätig, arbeitsam‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1520
):
wen ich hundert gulden hab und damit gewerben soll.
Sachs (
Nürnb.
1531
):
Dergleich must du, Armut, verderben, | Wer nit reichtumb mit sein gewerben, | Der dich muß ordnen und beschützen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
nach dem wir gemeinem nutz / [...] / so die gewerbenden vñ hantwercklüt / in vnser Statt suͦchen [...] / aller zunfft gewerb vnd handwerch / reformiert vnd satzung geben haben.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1376
):
ob ain maister [...] uf ain zeit als vil zu schaffen und ze machen hette oder gewurw, [...], das [...].
Mollay, Ofner Stadtr.
68, 3
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
auch sol derr selb kaufman sein ein gewerbter vnd Vnd wol gelewnterr man.
Bad. Wb.
2, 407
.
2.
›etw. ausrichten, es dazu bringen, daß [...]‹; resultativ: ›etw. erhalten, erwerben‹;
vgl. (
das
12.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1012,  4.

Belegblock:

Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
mer kunden si’t noch gewerven, | dat si uch mochten entsetzen ind enterven, | si soulden’t node laissen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
das ich zu solichem gebure nit reden | Enmag odir icht gewerben.
Neumann, Rothe. Keuschh.
4422
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
e dan si di botschafft gewerben, | so sollen wir di gedancken lassen sterben.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
was kraft moͤhtint wir gehaben, waz tugende moͤhtint wir gewerben ân Gottes kraft ?
3.
›um jn. (eine Frau) werben‹;
vgl. (
das
7.

Belegblock:

Weber, Füetrer. Poyt.
111
, Überschrift (
moobd.
,
1478
/
84
):
wie Poytislier zw der schön künigin Floraklar kam vnnd wie er gewarb, da mit er si verlos.
4.
›(einem Tier die Glieder) verdrehen, ausrenken‹;
vgl. (
das
9.

Belegblock:

Ettmüller, Heinr. v. Meißen
368, 16
(
md.
, Hss.
14.
/
15. Jh.
):
kume ich wider umbe als ê, | gewerbe ich dâ im [rê] siniu lit | mit spæhem sinne.